Loading…
Thumbnail Image

Determinants of music-selection behavior: development of a model

Greb, Fabian

Für viele Menschen ist Musikhören heutzutage ein integraler Bestandteil ihres Alltags. Die Digitalisierung und technische Entwicklungen, wie Smartphones und Musik-Streaming-Dienste, bieten den Menschen fast uneingeschränkte Freiheit in jeder Situation jede Art von Musik zu hören. Im Gegensatz zur weitverbreiteten Nutzung dieser Technologien ist wenig über die Prozesse bekannt, welche der Musikauswahl im Alltag zugrunde liegen. Darüber hinaus konzentrierte sich die bisherige Forschung zum Musikhören entweder auf individuelle Unterschiede oder auf situative Einflüsse. Die vorliegende Dissertation beschäftigte sich daher systematisch mit der Frage, wie personenbezogene und situative Faktoren die Musikauswahl im Alltag beeinflussen und zielte darauf ab, die wichtigsten Faktoren beider Bereiche zu identifizieren. Außerdem wurde der Einfluss der Funktionen des Musikhörens auf die Musikauswahl untersucht. Diese Fragen und Ziele wurden mithilfe einer Online-Studie und einer Experience Sampling Studie mit Smartphones untersucht. Die Forschungsergebnisse wurden in drei wissenschaftlichen Artikeln berichtet, welche in dieser Dissertation enthalten sind. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass das Musikauswahlverhalten im Alltag überwiegend von der Situation geprägt ist, in der eine Person Musik hört. Die Untersuchungen brachten detaillierte Pattern situativer Variablen hervor, welche die Musikauswahl beeinflussen. Insbesondere spielten die Funktionen des Musikhörens, die Stimmung und die Aufmerksamkeit eine wichtige Rolle bei der Auswahl von Musik im Alltag. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass die Funktionen des Musikhörens als Mediator zwischen der Person, der Situation und der Musikauswahl fungieren. Diese Ergebnisse legen nahe, dass der Schwerpunkt der Erforschung des Musikhörens von interindividuellen Unterschieden auf situationsbezogene Einflüsse, einschließlich möglicher Interaktionen zwischen Person und Situation, verlagert werden sollte. Darüber hinaus weisen die Ergebnisse auf notwendige methodische und konzeptionelle Innovationen im Bereich der Hörertypologieforschung hin. Letztlich bieten die Befunde mehrere Möglichkeiten zur Verbesserung von Musikempfehlungssystemen.
Nowadays music listening is an integral part of many people’s daily lives. Digitalization and technical developments, such as smartphones and music streaming services, provide individuals with almost absolute freedom to listen to any kind of music in any situation. In contrast to the widespread use of those technologies little is known about the processes underlying musical choices in everyday life. Furthermore, research on music-listening behavior either focused on individual differences or on situational influences. Hence, the present dissertation systematically addressed the question of how person-related and situational factors influence music selection in daily life and aimed to identify the most important factors of both domains. In addition, the role of the functions of music listening in the process of music selection was investigated. These questions and aims were approached by means of an online study and an experience sampling study using smartphones. Research findings were reported in three scientific papers, which are included in the dissertation. The results indicate that music-selection behavior in daily life is predominantly shaped by the situation a person is listening to music. The investigations revealed detailed patterns of situational variables influencing musical choices. In particular, functions of music listening, mood, and attention were shown to play an important role in the selection of music in daily life. In addition, the results demonstrate that functions of music listening act as a mediator between the person, the situation and music selection. These findings suggest a need to shift the focus of music-listening research from individual differences to situational influences, including potential interaction effects of person and situation. Furthermore, the results suggest methodological and conceptual innovations within the field of typology research. Lastly, the findings hold several potentials to enhance music recommendation systems.