Loading…
Thumbnail Image

The community and the problems of rural society

three studies of social innovation and regional development in Mühlviertel (AT)

Stoustrup, Sune Wiingaard

This dissertation is concerned with how to foster positive developments in declining European rural regions through local residents and communities instigating innovative initiatives. It frames these issues within the conceptualisation of “social innovation”, which encapsulates notions such as empowerment and emancipation by means of innovations in societal relations and practices to fulfil unmet local needs. Through three analyses of local development approaches in the Austrian region of Mühlviertel, the research project identifies how new initiatives to combat rural decline are instigated and evolve at the level of local communities as well as within the greater multi-level governance system. Drawing on the work of Michel Foucault and Norbert Elias, the dissertation project gives a relational and processual account of the contingent historical and regional processes that have led to the institutionalisation of communities and region building within the EU’s LEADER programme for rural development. While this framework is deemed successful in instigating local actions, it is advanced that the interdependencies and community relations that are fostered through this propagate predominately traditional and standardised projects with, for example, agricultural and economic focuses. However, as intra-regional networks foster new learning processes and citizen consultation processes that engage local actors in developing regional visions and agendas, the impetus is created for pioneering discourses promoting solidary and communal aims. Here, it is shown that transformative changes in bottom-up approaches to rural development result from discursive and figurational changes among local actors propagated by iterative and interlinked incremental and radical social innovations, which together create the impetus for regional movements and social change towards social solidarity. This dissertation thereby contributes to the debate on rural development and social innovation by explicating how contemporary local social innovations are the outcome of historical processes situated within macro- level structures and movements at the meso- and micro-level.
Diese Dissertation befasst sich mit der Fragestellung, wie eine positive Entwicklung in ländlichen, strukturschwachen Regionen Europas gefördert werden kann, indem lokale Bewohner und Gemeinschaften innovative Initiativen anstoßen. Dieser Frage wird sich anhand des Konzepts der “sozialen Innovation” genähert, das Ideen wie Empowerment und Emanzipation durch Innovation der gesellschaftlichen Beziehungen und Praktiken, um unerfüllten lokalen Bedürfnissen zu begegnen, umfasst. Das Forschungsprojekt zeigt anhand von drei Untersuchungen zu lokalen Entwicklungsansätzen in der Region Mühlviertel in Österreich auf, wie neue Initiativen zur Bekämpfung negativer Tendenzen im ländlichen Raum auf Ebene der lokalen Gemeinschaften als auch innerhalb des übergeordneten Multi-Level-Governance-Systems initiiert werden und wie sie sich entwickeln. Aufbauend auf den Arbeiten von Michel Foucault und Norbert Elias liefert das Dissertationsprojekt eine relationale und prozessuale Darstellung der kontingenten historischen und regionalen Prozesse, die zur Institutionalisierung von Gemeinschaften und zu Regionsbildung im Rahmen des LEADER-Programms der EU, das Projekte zur ländlichen Entwicklung unterstützt, geführt haben. Während der Rahmen des LEADER-Programms als erfolgreich für die Initiierung lokaler Maßnahmen angesehen werden kann, wird durch die Forschungsergebnisse aufgezeigt, dass das Interdependenzgeflecht und die Beziehungen in der Gemeinschaft, die dadurch entstehen und gefördert werden, überwiegend traditionelle und standardisierte Projekte hervorbringen, beispielsweise Projekte mit landwirtschaftlichen und wirtschaftlichen Schwerpunkten. Durch intraregionale Netzwerke, die Lernprozesse und Bürgerbeteiligungsprozesse fördern und durch die engagierte Akteure regionale Visionen und Agenda entwickeln, werden jedoch richtungsweisende Diskurse zur Förderung von solidarischen und gemeinschaftlichen Zielen angestoßen. Es wird gezeigt, dass transformative Veränderungen in Bottomup- Ansätzen für die Entwicklung des ländlichen Raums aus diskursiven und figurationalen Veränderungen zwischen den lokalen Akteuren resultieren, die durch iterative und miteinander verknüpfte inkrementelle und radikale soziale Innovationen propagiert werden, die zusammen den Impuls für regionale Bewegungen und sozialen Wandel hin zu sozialer Solidarität geben. Indem herausgearbeitet wird, wie sich aktuelle Prozesse der sozialen Innovation als ein Ergebnis von historischen Prozessen entwickelt haben und eine Einordnung in die Strukturen auf Makroebene sowie in Veränderungen auf Mikroebene erfolgt, ergänzt die Dissertation die Debatten über ländliche Entwicklung und soziale Innovation.