Form und Struktur im Werk Philipp Jarnachs

dc.contributor.advisorSchmidt, Christian Martin
dc.contributor.authorJähner, Arne
dc.contributor.grantorTechnische Universität Berlinen
dc.contributor.refereeSchmidt, Christian Martin
dc.contributor.refereeScherliess, Volker
dc.date.accepted2015-11-13
dc.date.accessioned2019-05-03T09:56:04Z
dc.date.available2019-05-03T09:56:04Z
dc.date.issued2019
dc.description.abstractDie Musik Philipp Jarnachs (1892–1982) ist eines der wenig erschlossenen Gebiete des 20. Jahrhunderts. In den zwanziger Jahren an vorderster Front der musikalischen Avantgarde stehend und von Komponistenkollegen und Kritikern hochgeschätzt, wurde es um den in Nizza geborenen Jarnach in den dreißiger Jahren ruhig. Das im Nachkriegsdeutschland herrschende serielle Dogma bot dem über Fünfzigjährigen Komponisten keinerlei ästhetische Anschlussmöglichkeiten mehr – er konzentrierte sich nunmehr auf seine Arbeit als Hochschulrektor und Kompositionslehrer. Die vielen zeitgenössischen Besprechungen von Jarnachs Musik fokussieren auffallend häufig auf die Form – eine Kategorie, deren Problematik mit der Erosion der Tonalität in den zwanziger Jahren virulent geworden war. Auch die vorliegende Arbeit konzentriert sich, zunächst von musikästhetischen Konzepten Busonis und Jarnachs ausgehend, vor allem auf diesen Parameter. Sie nimmt in ihren detaillierten Werkanalysen aber auch harmonische und satztechnische Phänomene in den Blick und diskutiert schließlich den für Jarnach ganz entscheidenden Aspekt des „Ausdrucks“. Das Ziel der Arbeit liegt in einer stilistischen Einordnung der Hauptwerke Philipp Jarnachs in den Kontext der stilpluralistisch geprägten 1920er Jahre. Die in jeder Beziehung ganz eigenständige Musik Jarnachs offenbart weder ein direktes Herkommen, noch sollten sie oder der erfolgreiche Kompositionslehrer je eine Schule begründen. Busonis Konzept der ‚Jungen Klassizität’ erweist sich bloß ein Ausgangspunkt, von dem sich Jarnach aber recht bald freigemacht hat – so wie seine Musik auch anderen Spielarten des Neoklassizismus’ kaum zugerechnet werden kann. Jarnachs stets deutlich geäußerte Ablehnung kompositorischer Systeme findet ihren musikalischen Niederschlag in den hier untersuchten Werken. Die schwindende formale Bindungskraft der Harmonik hat Jarnach zunächst nicht zu substituieren versucht, im Gegenteil: Seine wenig prägnante Thematik, die ungebundene, zuerst noch impressionistisch gefärbte, später herb dissonante Harmonik, eine kompliziert polyphone Rhythmik und die kaum wahrnehmbare Arbeit mit Kürzestmotiven resultieren in einer formalen Vieldeutigkeit, die mit den zumeist pauschalen Aussagen von Kritikern und Zeitgenossen, Jarnach sei ein „Meister der Form“, eigentümlich kontrastiert. Die in den „Drei Rhapsodien“ op. 17 unternommenen Experimente mit der fast wiederholungsfreien Form weisen in die Zukunft, Jarnach selbst aber schien dieser Entwicklung nicht recht getraut zu haben und schlug ab 1930 andere Wege ein.de
dc.description.abstractThe work of Philipp Jarnach (1892–1982) is one of the many underexposed areas of the music history of the 20th century. Although he stood at the forefront of the musical avant-garde of the 1920s and was highly esteemed by colleagues and critics, in the thirties it became quiet around Jarnach. The serial dogma that prevailed in post-war Germany finally offered the over fifty-year-old composer no aesthetic point of contact. The contemporary reviews of Jarnach's music are strikingly focused on form - a category that had become problematic since the abandonment of tonality. This thesis also concentrates on this parameter, starting with Busoni's and Jarnach's aesthetical concepts. In detailed work analyses, it also looks at harmonic and compositional phenomena and finally discusses the crucial aspect of "expression". The aim of the work lies in a stylistic classification of Philipp Jarnach’s main works in the context of the stylistically pluralistic 1920s. Jarnach's music, which is completely independent in every respect, does not disclose any direct origin, nor has it ever found a school. Busoni's concept of the ‘Junge Klassizität' turns out to be only a starting point from which Jarnach soon freed himself - just as his music cannot be attributed to any other variety of neoclassicism. Jarnach's consistently stated rejection of compositional systems finds its musical expression in the works examined here. Jarnach did not seek to substitute the dwindling formal binding force of harmony; on the contrary, his rather inconspicuous thematic invention, the unbound, at first impressionistic, later dissonant harmony, a complicated polyphonic rhythm and the barely perceptible work with very short motifs result in a formal ambiguity which contrasts peculiarly with the title "master of form" that had been attributed to Jarnach. On the other hand, it is this aspect of his composing that points far into the future.en
dc.identifier.urihttps://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/8535
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.14279/depositonce-7669
dc.language.isodeen
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/en
dc.subject.ddc780 Musikde
dc.subject.otherJarnachde
dc.subject.otherAnalysede
dc.subject.otherÄsthetikde
dc.subject.otherFormde
dc.subject.otheranalysisen
dc.subject.otheraestheticsen
dc.titleForm und Struktur im Werk Philipp Jarnachsde
dc.title.translatedForm and structure in the work of Philipp Jarnachen
dc.typeDoctoral Thesisen
dc.type.versionacceptedVersionen
tub.accessrights.dnbfreeen
tub.affiliationFak. 1 Geistes- und Bildungswissenschaftende
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tub.publisher.universityorinstitutionTechnische Universität Berlinen

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