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Erfolgsfaktoren der Fahrgastbeteiligung im öffentlichen Verkehr

Jansen, Holger

Im Mittelpunkt dieser Untersuchung stehen Fahrgastbeiräte. Insgesamt sieben Beiräte aus Österreich und den Niederlanden wurden näher untersucht. In einem Fahrgastbeirat beteiligt ein Träger Kunden des öffentlichen Verkehrs. Die zentrale Frage zu Beginn der Untersuchung lautete: Wie kann die Arbeit der Beiräte so gestaltet werden, dass sie erfolgreich ist? Erfolg bezieht sich bei dieser Untersuchung auf die Arbeit innerhalb des Beirates und einem Vergleich der Beiräte untereinander. Die untersuchten Beiräte entstanden zwischen 1998 und 2006. Mitglieder sind entweder Einzelpersonen oder Vertreter von Verbänden. Träger ist in drei Fällen ein Verkehrsunternehmen, in vier Fällen die Verwaltung, darunter dreimal zugleich als Auftraggeber für den öffentlichen Verkehr. Die Untersuchung zeigt die unterschiedlichen Strukturen der sieben Beiräte auf. Abhängig vom Träger, den Mitgliedern, den nationalen Rahmenbedingungen im Verkehrsmarkt und kulturellen Hintergründen fällt die Beteiligung sehr unterschiedlich aus. In Österreich arbeiten die Beiräte auf freiwilliger Basis. In den Niederlanden besteht seit 2001 ein Rechtsanspruch auf Fahrgastbeteiligung. Das Untersuchungsdesign entstand aus Ansätzen der Organisationsanalyse und -soziologie. Als Methode wurden Instrumente der qualitativen Sozialforschung eingesetzt. So entstanden im Untersuchungszeitraum von drei Jahren insgesamt 38 qualitative Interviews. Befragt wurden aktive und ehemalige Mitglieder der Beiräte. Einbezogen wurden Beteiligte aus Verkehrsunternehmen, der Verwaltung und dem weiteren Umfeld der Fahrgastbeiräte. Fünf teilnehmende Beobachtungen ergänzen die geführten Interviews. Die Auswertung erfolgte mit Hilfe der Grounded Theory. Die Ergebnisse: In Österreich lautet die Kernkategorie Akzeptanz, in den Niederlanden Kommunikation. Neben den Kernkategorien spielen die Hauptkategorien Struktur, Themen und Menschen (Kategorie Menschen nur in den Niederlanden) bei der Arbeit der Beiräte eine wichtige Rolle. Die insgesamt 24 Kategorien für Österreich und 26 für die Niederlande definieren den Erfolg eines Fahrgastbeirates im nationalen Kontext. Die Ergebnisse werden für Österreich und die Niederlande jeweils separat vorgestellt. Danach werden sie in 14 Kategorien zusammengeführt. Ein qualitativer Vergleich der sieben Beiräte zeigt wesentliche Unterschiede auf. Abschließend folgen Handlungsempfehlungen und ein Ausblick. Untersuchte Fahrgastbeiräte in Österreich: ÖBB-Kundenforum; Fahrgastbeirat Wiener Linien; Fahrgastbeirat Stadtbus Salzburg; Fahrgastbeirat Flachgau, Lengau. Untersuchte Fahrgastbeiräte in den Niederlanden: LOCOV, Den Haag; RAR, Amsterdam; OV-Consumentenplatform, Groningen.
At the centre of this study are passenger advisory boards. A total of seven were analysed in Austria and the Netherlands. A supporting organization involved users of public transport in a passenger advisory board. The main question at the start of this study: How can the work of passenger advisory boards be successful? Success refers to the work within the board and a comparison of the passenger advisory boards. The boards in this study were established between 1998 and 2006. Members are individuals or representatives of associations. In three cases, the supporting organization is a transport operator. In four cases the administration, of whom three were also responsible for public transport tendering. The study shows the different structure of the seven passenger advisory boards. There is a wide range of participation. It depends on the supporting organization, board members, the national framework conditions in the transport market and the cultural background. The boards in Austria work on a voluntary basis. In the Netherlands has been a legal base for passenger participation since 2001. The study design was developed from organizational analysis and organizational sociology. The method refers to qualitative social research. A total of 38 qualitative interviews were carried out over the study period of three years. Current and former members were interviewed as well as other stakeholders in the area of the passenger advisory boards. In addition, five participant observations were realized. The analysis was carried out by using the Grounded Theory. The results: The core category in Austria is acceptance. In the Netherlands it is communication. There are the following main categories in addition to the core categories: Structure, themes and humans (last only in the Netherlands). The success of a passenger advisory board is defined in a total of 24 categories for Austria and 26 in the Netherlands. The results for Austria and the Netherlands are presented separately. After that the country categories are merged to 14 categories which fit to the seven boards in both countries. A qualitative comparison of the seven passenger advisory boards shows significant differences. There is finally an outlook and recommendations how to structure a successful passenger advisory board. Passenger advisory boards involved in Austria: Kundenforum Austrian Railways ÖBB; Fahrgastbeirat Wiener Linien, Vienna; Fahrgastbeirat Stadtbus Salzburg; Fahrgastbeirat Flachgau, Lengau. Passenger advisory boards involved in the Netherlands: LOCOV, The Hague; RAR, Amsterdam; OV-Consumentenplatform, Groningen.