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Jahrbuch für Antisemitismusforschung

Schüler-Springorum, Stefanie (Editor); Arnold, Sina (Contributor); Funck, Marcus (Contributor); Jensen, Uffa (Contributor); Wetzel, Juliane (Contributor); Stern, Adina (Contributor); Technische Universität Berlin, Zentrum für Antisemitismusforschung (Organisation)

Die neue Ausgabe des Jahrbuchs für Antisemitismusforschung eröffnet mit der Vorstellung des Arthur Langerman Archivs für die Erforschung des visuellen Antisemitismus (ALAVA), das im Frühjahr 2019 seine Arbeit am Zentrum für Antisemitismusforschung aufgenommen hat. Die Bedeutung, die visuellen Medien für die Erforschung von Antisemitismus und Rassismus zukommt, wird in Zukunft ein wichtiges Forschungsfeld am ZfA, weshalb wir uns in mehreren Beiträgen mit Fragen des Visual Turn für die Analyse von historischer und gegenwärtiger Exklusion und Inklusion beschäftigen. Dabei werden u.a. private Fotoalben aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs untersucht, wiederholte antisemitische Vorfälle beim Aalster Straßenkarneval und politische Kampagnen im von einer dramatischen Verfassungskrise und politischen Polarisierung erschütterten Spanien. Ein weiterer Schwerpunkt des diesjährigen Jahrbuchs ist das Thema „Juden und Muslime in Europa“, der sich mit der Verschränkung von Judentum und Islam sowie von Antisemitismus und Islamfeindlichkeit beschäftigt – oder auch mit Verbindungen aller vier Themenfelder. Die Autor:innen diskutieren in ihren Beiträgen so unterschiedliche Themen wie die Entstehung des Arier-Mythos aus der auch jüdisch geprägten deutschen Orientwissenschaft, der Rundfunkpropaganda im Zweiten Weltkrieg, mit der das NS-Regime die arabische Welt für sich zu gewinnen suchte, die Entstehung der Islamisch-Theologischen Studien und ihr Verhältnis zur Islamwissenschaft, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Antisemitismus der Ersten und der Islamfeindschaft der Zweiten Republik Österreichs sowie blinde Flecken und antijüdische Ressentiments im anti-rassistischen Lager in diesem Land. Im dritten Abschnitt des diesjährigen Jahrbuchs finden sich historische, kulturwissenschaftliche und juristische Analysen. In dieser Sektion geht es um unterschiedliche Bewertungen des revolutionären bayerischen Ministerpräsidenten und 1919 ermordeten Kurt Eisner seitens der verschiedenen Lager der Weimarer Republik, um die Exilzeitschrift Die Zukunft und deren Wirken für individuelle Freiheit, Demokratie und Menschenrechte, um die Nicht-Erinnerung an den Völkermord an den Sinti und Roma in den Filmen Leni Riefenstahls, um einen vergessenen Antisemitismusstreit aus dem Jahre 1970 sowie um den juristischen Umgang mit Antisemitismus und Rassismus.