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Verbindung von Qualitäts- und Risikomanagement vor dem Hintergrund juristischer Anforderungen an produzierende Unternehmen in Deutschland und Europa

Synnatzschke, Sebastian

Das in diesem Jahr begangene Jubiläum „125 Jahre Automobil“ zeigt stellvertretend für alle Technologiebereiche auf, welche enormen technischen Entwicklungen im Zeitablauf durch Ingenieurinnen und Ingenieure gestaltet aber auch beherrscht werden müssen. Damit verbunden ist die Notwendigkeit der Beherrschung immer neuer Technologien und einer zunehmenden technischen Komplexität, wobei gleichzeitig die Qualität der Produkte und der sie hervorbringenden Prozesse gewährleistet sein muss, um die Anforderungen der Kunden zu erfüllen. Dabei besteht die Notwendigkeit, Produkte trotz des Einsatzes neuer Technologien und sich ständig verändernder Rahmenbedingungen in einer dynamischen Umwelt wirtschaftlich zu realisieren, was impliziert, dass die mit den Produkten und den sie hervorbringenden Prozessen verbundenen Risiken verstanden und beherrscht werden. Flankiert werden diese beiden Aspekte durch eine Begleitung des – nationalstaatlichen wie europäischen – Gesetzgebers, der zum Schutz der Allgemeinheit vor gemeinwohlschädlichen Auswirkungen der Produkte, Anforderungen an die Produkte und die sie hervorbringenden Prozesse formuliert. Die vorliegende Arbeit leistet ihren Beitrag, die angesprochenen Dimensionen – Qualitätsmanagement, Risikomanagement sowie juristische Anforderungen an produzierende Unternehmen – darzustellen, um sie zusammenzuführen und den Angehörigen der jeweiligen Fachdisziplinen die Schnittstellen zu den jeweiligen anderen Disziplinen aufzuzeigen sowie daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen vorzustellen. Dazu werden zuerst wichtige Qualitätsmanagement-Techniken sowie die bedeutendsten Qualitätsmanagementsysteme, die Grundlagen des Risikomanagements und dessen Phasenkonzept sowie die juristischen Anforderungen an produzierende Unternehmen – die sich aus zivilrechtlichen Haftungssystemen, der arbeitsteiligen Produktrealisierung in Lieferketten, dem Inverkehrbringen auf dem europäischen Binnenmarkt sowie behördlichen Anforderungen ergeben – dargestellt. Anschließend werden bestehende Integrationsmodelle im Rahmen so genannter integrierter Managementsysteme untersucht und bestehende Schnittstellen der unter-schiedlichen Dimensionen sowie noch einzurichtende Schnittstellen herausgearbeitet. Daraus werden Schlussfolgerungen für die Umsetzung in Unternehmen abgeleitet. Die Arbeit schließt mit einem Ausblick auf die zukünftige Entwicklung. Vor dem Hintergrund einer zunehmend technisierten Lebensführung wird durch die in der vorliegenden Arbeit vorgeschlagene Verbindung der genannten drei Dimensionen Qualitätsmanagement, Risikomanagement und juristischer Anforderungen zum einen die Allgemeinheit von Belastungen befreit, die sich aus unnötig gefährlichen Produkten ergeben. Zum anderen werden die Unternehmen von den Verlusten, die unnötig gefährliche Produkte verursachen, entlastet.
The 125th Anniversary of the Automobile which began this year is representative for all types of technology whose engineers have not only accomplished great technological achievements over time but also mastered considerable technical challenges. This is closely associated with the need to master ever new types of technology and increasing technical complexity while at the same time ensuring the quality of products and their manufacturing processes in order to fulfil the needs and expectations of customers. In tandem with this, there is also the need to realise products that remain economically viable in a dynamic environment and withstand deployment of new technologies and constantly changing framework conditions, which means that the risks associated with products and their manufacturing processes must be understood and mastered. These two aspects are flanked by regulatory support from both national and European-level lawmakers who formulate sets of demands on both products and their manufacturing processes in an effort to protect the general public from the adverse effects such products might have on the general community. The present work intends to clarify the three dimensions outlined above – quality management, risk management and legal requirements for manufacturing companies – in order to bring them together and show the experts of each particular discipline the point of intersection or interface with the other respective disciplines as well as to present certain proposals for action derived from such an approach. To this end, in a first stage the key techniques of quality management are presented together the most important quality management systems, the basic components of risk management and its phase concept, and the legal requirements set for manufacturing companies which are based on liability systems in civil law, division of labour in supply chain product manufacturing, circulation of goods on the European Union Internal Market and the stipulations of national public authorities. A second phase then investigates existing integration models in the context of what are termed integrated management systems, and uses its findings to extrapolate both extant interfaces to the various dimensions and interfaces which yet need to be engineered. These investigations serve as a basis from which proposals for implementation on company level are derived. The work concludes with an outlook on future developments. Against the backdrop of increasingly technology-driven lifestyles, connectivity between the three specified dimensions – quality management, risk management and legal requirements for manufacturing companies – as proposed by the present work serves on the one hand to free the general public of the adverse effects of unnecessarily dangerous products, and on the other to disengage companies themselves from financial and other loses such dangerous products incur.