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MODUS-COVID Bericht vom 18.06.2021

Müller, Sebastian Alexander; Charlton, William; Conrad, Natasa Djurdjevac; Ewert, Ricardo; Rakow, Christian; Rehmann, Jakob Benjamin; Wulkow, Hanna; Conrad, Tim; Schütte, Christof; Nagel, Kai

Auch in Deutschland breitet sich die Delta-Mutation aus. Im Spätsommer ist mit einer 4. Welle in den Übertragungen zu rechnen, da diese Variante nochmal ansteckender ist als die zur Zeit vorherrschenden Alpha-Variante. Auf diese Möglichkeit sollten wir vorbereitet sein und schnell reagieren können. Auch nach den Sommerferien sollten in den Schulen weiterhin Schnelltests durchgeführt werden, um einen systematische Überblick über das Infektionsgeschehen zu haben. Die Auswertungen der Mobilitätsdaten auf Landkreisebene zur Wirkung der Ausgangsbeschränkungen während der Bundesnotbremse zeigen, dass die nächtlichen Aktivitäten in Nordrhein-Westfalen und einigen weiteren Regionen Süd-West-Deutschlands reduziert wurden. Bei der insgesamt aushäusig verbrachten Zeit lässt sich eine Reduktion an den Wochenenden erkennen. Wir zeigen mit unserem mathematischen Modell, wie stark Einreise-Kontroll- bzw. Quarantäne-Maßnahmen gestaltet werden müssen, um die Einschleppung und Ausbreitung einer Corona-Mutation mit den Eigenschaften der Delta-Variante in Deutschland zu verzögern. Unsere Rechnungen zeigen, dass eine Vollöffnung der Schulen nach den Sommerferien ohne jegliche Schutzmaßnahmen einen exponentiellen Anstieg der Übertragungen unter den SchülerInnen zur Folge hätte, unter der Annahme, dass diese bis dahin nicht geimpft werden. Da Impfungen besser schützen als eine Kombination aus Schnelltests und Masken, können diese die Maskenpflicht prinzipiell ersetzen. Jedoch ist eine dringende Empfehlung zum Tragen von FFP2-Masken für ungeimpfte Personen in Innenräumen zum Selbstschutz weiterhin angebracht.