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Three essays on integrated fiscal and climate policy

Kellner, Maximilian

Climate change poses numerous challenges to governments and political decision makers ranging from the implementation and enforcement of environmental regulations to funding of research into green technologies and management of the transition process into a carbon-neutral economy. Since emission taxes, public investments in adaptation and public spending on research and development are not revenue- neutral, climate policy also causes fiscal effects. Especially when countries are debt- constrained, it is imperative to determine whether climate policy requires further public borrowing or, instead, relieves the budget by tapping into new sources of public funding. Therefore, this dissertation analyzes the interactions between the public budget constraint, debt and climate policy interventions from a theory-based, integrated fiscal-climate perspective. First, I examine how optimal public debt in a tax-smoothing framework is affected when the government levies an emission tax on the consumption of a polluting public good. If emissions accumulate as a persistent stock pollutant, it is generally not optimal to charge constant tax rates and abide by a balanced-budget rule. Second, I conduct a political economy analysis of strategic incentives to issue public debt if politicians compete for office and disagree on the optimal degree of pollution internalization. In contrast to political economy models neglecting stock pollution, strategic incentives caused by voting uncertainty can result in welfare gains by improving budget efficiency and reducing spending on polluting goods. Finally, I analyze how optimal emission taxes and firm-level abatement in a market with imperfect competition are affected when the public budget constraint and durable public abatement spending are considered. In this case, the government can obtain welfare improvements when substituting firm-level abatement with deficit-funded public abatement investments. Hence, climate policy is associated with normative as well as positive incentives to deviate from a balanced budget. Both aspects have to be taken into account when defining effective budget institutions.
Der Klimawandel stellt Regierungen und politische Entscheidungsträger:innen vor eine Vielzahl von Herausforderungen, wie etwa die Festlegung und Durchsetzung von Umweltregulierungen, die Finanzierung von Forschung in grüne Technologien und die Steuerung des Übergangsprozesses in eine klimaneutrale Wirtschaft. Da Emissionssteuern, öffentliche Investitionen in Emissionsvermeidung und Adaption sowie Ausgaben für Forschung und Entwicklung nicht ausgabenneutral sind, hat Klimapolitik häufig auch direkte Auswirkungen auf den Staatshaushalt. Insbesondere in angespannten Finanzlagen ist daher entscheidend, ob klimapolitische Maßnahmen über Verschuldung finanziert werden müssen oder den Haushalt durch Steuererträge aus zuvor unbesteuerten Einnahmequellen entlasten werden kann. Die vorliegende Arbeit analysiert deshalb die möglichen Interaktionen zwischen finanz- und klimapolitischen Zielen mit Hilfe integrierter, theoretischer Modelle. Im ersten Abschnitt wird untersucht, wie sich die optimalen Verschuldungsregeln in einem Steuerglättungsmodell verändern, wenn der Staat eine Emissionssteuer auf private Konsumgüter erheben kann. Aufgrund der hohen atmosphärischen Lebensdauer von Emissionen sind Forderungen nach einem ausgeglichenen Staatshaushalt im Allgemeinen nicht wohlfahrtsmaximierend. Im Weiteren werden strategische Verschuldungs- und Verschmutzungsanreize für die amtierende Regierung in einem politökonomischen Modell mit Wahlunsicherheit analysiert. Im Gegensatz zu Modellen, welche persistente Verschmutzung ignorieren, können strategische Anreize in diesem Rahmen durch effizientere Verschuldungspolitik und niedrigere Emissionen zu einem Wohlfahrtsgewinn führen. Abschließend werden die Effekte der staatlichen Budgetbeschränkung und öffentlicher Investitionen in Emissionsvermeidung auf eine Emissionssteuer im unvollkommenen Wettbewerb betrachtet. Hier zeigt sich, dass im Optimum firmenseitige Vermeidung teilweise durch öffentliche Investitionen ersetzt werden sollte. Schuldenfinanzierte Ausgaben sind effizient, wenn die Vermeidungstechnologie langlebig ist und nur graduell abgeschrieben wird. Bei der Ausgestaltung effektiver Budgetinstitutionen sollte folglich berücksichtigt werden, dass Entscheidungsträger:innen sowohl normativen als auch positiven Anreizen unterliegen, von einem ausgeglichenen Haushalt abzuweichen.