Bemessung des makroökonomischen Leistungsbeitrags interner Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von Unternehmen innerhalb der Europäischen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen.

dc.contributor.advisorMeran, Georg
dc.contributor.advisorLudwig, Udo
dc.contributor.authorZubrzycki, Katharina
dc.contributor.grantorTechnische Universität Berlinen
dc.contributor.refereeMeran, Georg
dc.contributor.refereeLudwig, Udo
dc.date.accepted2019-09-25
dc.date.accessioned2020-02-07T11:20:25Z
dc.date.available2020-02-07T11:20:25Z
dc.date.issued2020
dc.description.abstractNach der Wirtschaftskrise 2008 verabschiedete die Europäische Kommission 2010 in Lissabon eine auf zehn Jahre ausgelegte Strategie „Europa 2020“, mit dem Ziel, das Wachstum sowie das Beschäftigungsniveau innerhalb der Europäischen Union (EU) zu stabilisieren und zu fördern. Die EU formulierte dabei fünf von den Ländern zu erreichende wirtschaftspolitische Kernziele. Eines davon beschreibt, dass drei Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) der EU für Forschung und Entwicklung (FuE) aufgewendet werden sollen, sodass die europäischen Mitgliedsstaaten auch in Zukunft wettbewerbsfähig auf den globalen Märkten agieren können. Die Politik verspricht sich durch die Investition in Forschung und Entwicklung langfristiges Wirtschaftswachstum. Auch unter Experten wird die Rendite von staatlich geförderten FuE-Projekten als hoch eingestuft. Eine Vielzahl von empirischen Auswertungen belegt, dass Länder, die im internationalen Vergleich stärker in FuE investieren, sich signifikant schneller von Wirtschaftskrisen erholen. Zudem gelten Subventionen von FuE-Projekten als effektivere Maßnahme zum kurzfristigen Entgegenwirken von Konjunktureinbrüchen als beispielsweise Programme, die Privathaushalte bezuschussen. Einen substantiellen Beitrag für die Erreichung des drei-Prozent-Kernziels der EU leistet die interbetriebliche FuE-Aktivität des Unternehmenssektors der jeweiligen Volkswirtschaft. Die Dissertation stellt sich der Aufgabe eine quantitative Methode herzuleiten, um die makroökonomischen Effekte von interner FuE-Aktivität eines Unternehmens zu bemessen. Das Alleinstellungsmerkmal der Forschungsarbeit und der damit einhergehende wissenschaftliche Mehrgewinn ist die detaillierte Herleitung eines unternehmerischen Satellitenkontos im amtlichen Input-Output-System mit Fokus auf die internen FuE-Leistungen. Das Modell orientiert sich dabei an dem aktuell vorliegenden Regelrahmen der Europäischen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen 2010 (ESVG 2010) und kann mit den Ergebnissen des Statistischen Bundesamts sowie anderen amtlichen Statistiken verglichen werden. Die entwickelte Methode bietet die Möglichkeit unternehmensbezogene FuE-Satellitenkonten in jedem Wirtschaftsbereich zu reproduzieren, die sich an die Vorgaben der ESVG 2010 halten. Dies eröffnet die Möglichkeit zur Etablierung von Indikatoren für die interne sowie wirtschaftspolitisch verlangte Leistungsbemessung von FuE-Aktivitäten. Des Weiteren ermöglicht das vorgestellte Input-Output-Modell, die Quantifizierung der ökonomischen Integration und die daraus resultierende makroökonomische Ausstrahlwirkung der internen FuE-Leistung eines Unternehmens. Ein wichtiger Eckpfeiler der Arbeit ist die Neubewertung der FuE-Aufwendungen. Diese werden nicht mehr als Vorleistung kategorisiert, die als Inputfaktor in den Produktionsprozess einfließen. Von amtlicher Seite wurde dieses Verfahren als unzureichend eingestuft, deshalb werden FuE-Aktivitäten nach der Generalrevision in der ESVG 2010 als ein eigenständiger Produktionsprozess zur Herstellung von geistigem Kapital anerkannt. Dabei wird auch den intern getätigten FuE-Leistungen eines Unternehmens ein Marktwert und somit ein direkter Bruttowertschöpfungsbeitrag zugeschrieben. Die amtlich revidierte Bewertung von FuE-Ausgaben als Kapitalanlage bietet das methodische Konzept für die in dieser Dissertation hergeleitete Methode zur Quantifizierung makroökonomischer Effekte interner FuE und kommt bei einer empirischen Analyse eines forschungsintensiven Unternehmens der pharmazeutischen Industrie zur Anwendungen. Das Untersuchungskonzept wird in drei Schritte unterteilt. Im ersten Schritt wird durch die amtlich etablierte Kostensummationsmethode der Produktionswert der internen FuEAusgaben des Unternehmens berechnet. Dieser Schritt dient als Basis zur Quantifizierung der resultierenden Bruttowertschöpfung (BWS), die durch die Anwendung der Verteilungsrechnung berechnet wird. Der Dateninput erfolgte durch das untersuchte Unternehmen und spiegelt die offizielle Datenlieferung an den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. wider. Zudem wurden weitere notwendige betriebswirtschaftliche Kennzahlen zur Produktions- und Vorleistungsstruktur des Unternehmens erhoben, die für den zweiten Schritt relevant sind. Hierbei wird ein ökonomisches Satellitensystem innerhalb der nationalen Aufkommens- und Verwendungstabellen modelliert und stellt die wissenschaftliche Errungenschaft der Forschungsarbeit dar. Die amtlichen Basistabellen werden dazu in einer speziellen Aggregations- und Merkmalsform vom Statistischen Bundesamt (Destatis) angefordert, um mit dem dort integrierten Satellitensystem durch die Anwendung der Gütertechnologiemethode sowie weiteren manuellen Korrekturen eine homogene, inländische Input-Output-Tabelle herzuleiten. Für einen breiteren methodischen Diskurs wird das Satellitensystem auch in eine schon bestehende homogene, inländische InputOutput-Tabelle von Destatis implementiert, um in einer nachgelagerten Analyse die Unterschiede beider Vorgehensweisen zu diskutieren. Im letzten Schritt werden durch Anwendung der Input-Output-Analyse die indirekten und induzierten ökonomischen Ausstrahlwirkungen resultierend aus der interbetrieblichen FuE quantifiziert. Das gesamte methodische Vorgehen stützt sich auf dem Verfahren von Destatis und bildet die notwendige Basis für die, auf Wassily Leontief zurückgehende, Input-Output-Rechnung. Dabei wird eine erweiterte Form des offenen Mengenmodells genutzt. Die Kombination ermöglicht eine objektive Perspektive auf die kurzfristigen wirtschaftlichen Stabilisierungseffekte der internen FuE-Produktionstätigkeit. Dieser methodische Ansatz bietet eine fundierte Grundlage zur Erweiterung des Europäischen Innovationsanzeigers, der zurzeit nur einen unternehmerischen Indikator zur Bemessung von selbsterstellter FuE aufweist. Die hergeleitete Methode wird im Einklang mit der ESVG 2010 konzipiert und bietet vergleichbare und valide Kennzahlen bei der ökonomischen Leistungsbemessung interner FuE für Unternehmen. Die Erweiterung der existierenden Indikatordatenbank könnte als Plattform für wirtschaftspolitische Entscheidungen dienen, um effektivere Subventionsmaßnahmen auszuwählen, die dem Ziel eines „intelligenten, nachhaltigen und integrativen“ Wirtschaftswachstums in der EU nachkommen.de
dc.description.abstractAfter the economic crisis in 2010 the European Commission declared a ten-year jobs and growth strategy called Europe 2020. The EU has set five general policy targets. One of them represents the objective that 3% of EU’s GDP should be invested in Research and Development (R&D) in order to remain competitive as European economy. Economies benefit from investments in research and innovation through long-term growth. Among experts, the rate of return for public funded R&D is evaluated as high. Evidence shows that countries that invest in R&D recover faster from economic crisis and that subsidies for R&D spending are more effective than to support other private consumption programs as measures to counteract a crisis. A substantial contributor to meet the 3% target are business enterprises that perform intramural R&D. The objective of this doctoral thesis is to derive a quantitative approach to measure the macroeconomic effects of intramural R&D of a business enterprise in accordance to guidelines of the concept of National Accounts for the EU namely ESA 2010. The model is applied for a German research-intensive company categorized as pharmaceutical business enterprise, to show the effect that own-account R&D activities of business enterprises have on economic growth. In a first step, the official sum of costs approach is used to quantify the intramural R&D capitalization value generated by the company. Furthermore, the income approach serves as methodological base to derive the resulting direct gross value added amount attributable to the own-account R&D. The data input is provided by the company in form of filled out official statistical questionnaires for the German statistical office as well as procurement data. The second step contains the construction of an intramural R&D satellite account. By analyzing the goods and services consumed by the company, a unique satellite account is derived. The satellite account is implemented in the newest official supply- and use table for Germany. A homogenous input-output table is derived by applying the product technology method and further manual corrections to eliminate negative values. For supplementary methodological insights, the derived satellite account will be integrated in an already existent input-output table as well. In the third step, applying a specialized form of the open input-output analysis to both inputoutput tables comprises of calculating gross value added and employment effects that the production of intramural R&D triggers within the national economy. This approach allows for quantifying indirect and induced economic, demand-driven macroeconomic effects, next to direct effects. Abstract Submission for Input-Output-Workshop Forschungsfeld: Nationalökonomische Wirkungen von interner Forschung und Entwicklung Does intramural R&D of business enterprises drive economic growth? Measuring intramural R&D in the European and national economic accounting system for business enterprises. The combination of these three steps allows an objective view on the short-term stabilizing effects of intramural R&D activities for a business enterprise. Furthermore, the European Innovation Scoreboard currently provides one indicator to account for business enterprise R&D activities, therefore, the indicator portfolio could be extended by some of the calculated key figures. This new approach embedded in ESA 2010 has substantial opportunities when measuring and comparing the value of intramural R&D of companies, industries or sectors. Further reliable indicators could support policy decision-making processes regarding subsidies in order to foster economic growth.en
dc.identifier.urihttps://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/10620
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.14279/depositonce-9547
dc.language.isodeen
dc.rights.urihttps://creativecommons.org/licenses/by/4.0/en
dc.subject.ddc330 Wirtschaftde
dc.subject.otherForschung und Entwicklungde
dc.subject.othervolkswirtschaftliche Gesamtrechnungende
dc.subject.otherUnternehmende
dc.subject.otherInput-Output-Analysede
dc.subject.othermakroökonomische Effektede
dc.subject.otherresearch and developmenten
dc.subject.othersystem of nationalaccountsen
dc.subject.otherbusiness enterpriseen
dc.subject.otherinput-output analysisen
dc.subject.othermacroeconomic effectsen
dc.titleBemessung des makroökonomischen Leistungsbeitrags interner Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von Unternehmen innerhalb der Europäischen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen.de
dc.title.translatedQuantification of the macroecnomic contribution of internal R&D of an enterprise within the European System of National Accountsen
dc.typeDoctoral Thesisen
dc.type.versionacceptedVersionen
tub.accessrights.dnbfreeen
tub.affiliationFak. 7 Wirtschaft und Management::Inst. Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsrecht (IVWR)::FG Volkswirtschaftlehre, Wirtschaftspolitik und Umweltökonomiede
tub.affiliation.facultyFak. 7 Wirtschaft und Managementde
tub.affiliation.groupFG Volkswirtschaftlehre, Wirtschaftspolitik und Umweltökonomiede
tub.affiliation.instituteInst. Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsrecht (IVWR)de
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