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Management des Kostenrisikos aus Nachunternehmerausfall in der Bauwirtschaft

Untersuchung des Einsatzes von Sicherungsinstrumenten

Franke, Boje

Bauwirtschaft und Baubetrieb. Mitteilungen

From the perspective of a general contractor (GC), which seeks the overall responsibility for the completion of complex construction projects, the default of one of his subcontractors represents a major cost risk. This paper examines the optimal use of different security instruments to transfer a part of the cost risk from subcontractor default to external risk carriers. The security instruments considered are, on the one hand, bank guarantees or insurance bonds that are provided by the subcontractor to the GC as performance and warranty securities and, on the other hand, subcontractor default insurance (SDI), an insurance product that is still largely unknown in Germany but already established in the United States and that is directly bought by the GC from an insurer. To be able to quantify total cost of risk of the GC as a function of its use of the security instruments considered, the author describes a portfolio model that measures the cost risk from subcontractor default that is associated with a portfolio of subcontracts. Based on sample calculations, the portfolio model shows that subcontractor default insurance is a highly relevant security instrument for the risk financing of the GC. Subcontractor default insurance allows to selectively transfer the part of the cost risk to an insurer that can neither be covered by guarantees or bonds nor lends itself to be borne by the GC. Compared with the blanket use of performance and warranty guarantees that is still common practice in the German construction industry, a targeted use of security instruments that is deduced from the optimum level of risk transfer enables the GC to substantially increase the efficiency of its risk financing and hence to significantly reduce its expected total cost of risk.
Aus Sicht eines Generalunternehmers (GU), der gezielt die Verantwortung für die Fertigstellung komplexer Bauprojekte übernimmt, stellt der mögliche Ausfall eines seiner Nachunternehmer (NU) ein erhebliches Kostenrisiko dar. In der vorliegenden Arbeit wird der optimale Einsatz verschiedener Sicherungsinstrumente zum Risikotransfer eines Teils des Kostenrisikos aus NU-Ausfall auf externe Risikoträger untersucht. Die betrachteten Sicherungsinstrumente sind einerseits Bürgschaften, die als Ausführungs- und Gewährleistungssicherheiten durch die NU gestellt werden, andererseits das in Deutschland noch weitgehend unbekannte, in den Vereinigten Staaten jedoch bereits etablierte Produkt der NU-Ausfallversicherung, die der GU direkt mit einem Versicherer abschließt. Um eine rechnerische Bestimmung der Gesamtrisikokosten des GU in Abhängigkeit seines Einsatzes der betrachteten Sicherungsinstrumente zu ermöglichen, beschreibt der Verfasser ein Portfoliomodell anhand dessen sich das Kostenrisiko aus NU-Ausfall eines Portfolios von NU-Verträgen bemessen lässt. Anhand von Beispielrechnungen lässt sich mit Hilfe dieses Portfoliomodells zeigen, dass NU-Ausfallversicherungen ein für die Risikofinanzierung der GU hochrelevantes Sicherungsinstrument sind. Sie ermöglichen es, gezielt den Teil des Kostenrisikos aus NU-Ausfall auf einen Versicherer zu transferieren, der sich weder durch Bürgschaften decken, noch durch den GU effizient selbst tragen lassen. Gegenüber dem in der deutschen Bauwirtschaft weiterhin üblichen pauschalen Einsatz von Ausführungs- und Gewährleistungsbürgschaften ermöglicht ein gezielter Einsatz der Sicherungsinstrumente, der aus dem optimalen Ausmaß des Risikotransfers abgeleitet ist, die Effizienz der Risikofinanzierung des GU erheblich zu steigern. Hierdurch kann eine deutliche Senkung erwarteten Gesamtrisikokosten des GU erreicht werden.
Published by Universitätsverlag der TU Berlin, ISBN 978-3-7983-3221-8 EISSN 2364-2009
  • Gedruckt erschienen im Universitätsverlag der TU Berlin, ISBN 978-3-7983-3220-1 (ISSN 1610-0158)