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Wiederverwendbare Gebäudetypen für temporäre Gewerbebauten

Draeger, Susan

Es wird zunehmend notwendiger, mögliche Alternativen zu einer konventionellen Stadteplanung die auf Langfristigkeit angelegt ist, zu entwickeln und zu kultivieren. Die Arbeit „Wiederverwendbare Gebäudetypen für temporäre Gewerbebauten“ widmete sich hierbei einer von vielen möglichen Strategien. In der Arbeit „Wiederverwendbare Gebäudetypen für temporäre Gewerbebauten“ wurden anhand einer Good-Practice-Studie bewährte Lösungen für wiederverwendbare Bauten identifiziert und untersucht. Bei den Bautypen handelte es sich um mehrfach auf- und abbaufähige Bauten, die für eine gewerbliche Nutzung temporär an einem Standort eingesetzt werden konnten. Die Arbeit verdeutlichte nicht nur, dass bei temporären Bauten, im Vergleich zur permanenter Architektur, ganz andere Voraussetzungen und Bedingungen hervortreten, sondern klärt auch, welche Parameter für eine qualitativ hochwertige und nachhaltige temporäre Architektur von wesentlicher Bedeutung sind. Der Good-Practice-Studie ging eine empirische Untersuchung temporärer Bauten voraus. Die untersuchten Referenzprojekte wurden in vier Gruppen gegliedert (industriell gefertigte serielle Bauten, industrielle Prototypen, individuelle Bauten, Objekte mit partiellem Bezug) und anhand der vorab definierten Parameter für eine qualitativ hochwertige und nachhaltige temporäre Architektur analysiert. Die untersuchten Parameter für temporäre Bauten waren geringe Baukosten und Eingriffe in den Boden, Modularität für eine größtmöglich Gebäudeflexibilität, Recycling der Baumaterialien, schneller Auf- und Abbau, sowie die Wiederverwendbarkeit von Bauteilen bzw. des gesamten Gebäudes. Im Rahmen der Good-Practice-Studie wurden sechs wiederverwendbare Gebäudetypen aus der Gruppe der industriell gefertigten seriellen Bauten untersucht. Die Studie ermöglichte eine vertiefende Untersuchung der ausgewählten Gebäudetypen mit dem Ziel der Identifizierung von bewährten Lösungsansätzen für wiederverwendbare Gebäudetypen. Die untersuchten Good-Practice-Projekte waren zumeist preisgünstige, temporär genutzte Bausysteme, die multifunktionale Räume mit einer flexiblen Grundriss-gestaltung und Nutzungsdauer anboten. Sie verfolgten das gemeinsame Ziel eines leichten Transports, einer einfachen Lagerung, eines schnellstmöglichen Auf- und Abbaus sowie einer hohen Robustheit und Qualität der Bauteile, welche für eine langjährige Wiederverwendbarkeit das wichtigste Kriterium darstellten. Es erwies sich als schwierig, die empfehlenswerten Lösungen zu verallgemeinern, da die Anforderungen an Gewerbebauten sehr unterschiedlich sind. Projektlösungen mit einem vorher definierten Programm und mit einer bestimmten Nutzungsdauer sind deswegen nur begrenzt auf andere Projekte übertragbar. In der Praxis werden die Nutzungsanforderungen mit ihren Rahmenbedingungen die Planung jedes Mal neu bestimmen. Dieses individuelle Erfassen der Nutzungsanforderungen ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Planung. Das Sichtbarmachen von bewährten Lösungen wiederverwendbarer Gebäudetypen kann jedoch helfen, geeignete Handlungsspielräume in der Umsetzung temporärer Projekte zu erkennen und zu erschließen. Die Arbeit weisst darauf hin, dass eine wiederverwendbare Architektur, die auf wirtschaftliche Ver-änderungen eingehen kann und gleichzeitig eine nachhaltige Lösung anbietet, zur Ressourcenschonung beitragen und recyclingfähig sein sollte und sowohl mit Standortflexibilität als auch mit räumlicher Flexibilität auf Veränderungen reagieren können. Demnach sollten zukünftige Gewerbebauten sowohl in der Baukonstruktion als auch in der Technik hohen ökologischen Ansprüchen genügen und gleichzeitig zur Prozessoptimierung und Flexibilität beitragen.
There is a growing necessity to find and cultivate alternatives to conventional, long-term urban planning. The paper on "Reusable construction systems for temporary commercial structures" looks at one possible strategy in this context. The paper on "Reusable construction systems for temporary commercial structures" identifies and examines tested solutions for reusable structures on the basis of a good-practice study. The construction systems examined are structures that can be assembled and dismantled as needed and used for commercial purposes at temporary locations. On the one hand, the paper shows that the prerequisites and conditions affecting temporary structures are very different from those of permanent architecture; on the other, it also clarifies what parameters are particularly important for high-quality and sustainable temporary architecture. The good-practice study was preceded by an empirical survey of temporary buildings. The reference projects examined in the survey were divided into four groups – industrially fabricated serial buildings, industrial prototypes, individual buildings and other structures that were only partially relevant to the study – and analyzed on the basis of pre-defined parameters for high-quality and sustainable temporary architecture. The parameters examined for temporary buildings were low building costs and minimum effect on the soil, modularity to ensure maximum flexibility, recyclability of building materials, rapid assembly and dismantling, and reusability of building parts or of the entire building. The good-practice study examined six reusable structures in the category of industrially fabricated serial buildings. The study involved an in-depth examination of the selected building structures with the objective of identifying proven approaches to reusability. The majority of the good-practice projects included in the study were low-cost temporary building systems offering multi-functional rooms with flexible layouts and periods of use. The common goal in all the projects was easy transport, problem-free storage, swift assembly and dismantling, and robust, high-quality components – the latter criterion being the most important to ensure several years of reusability. It was difficult to generalize recommendable solutions, as the requirements of commercial buildings vary widely. As a result, project solutions involving a pre-defined brief and a specific duration of use are difficult to transfer to other projects. In actual practice, requirements and context usually mean that planning objectives and planning tasks have to be redefined with each new project. This individualized understanding of use requirements is an essential prerequisite of successful planning. However, presenting tried and true solutions involving reusable construction systems can help architects and project planners identify new options and explore new avenues of action in the implementation of temporary projects. The paper makes the point that a reusable architecture that can react to economic change and at the same time offer sustainable solutions should contribute to the protection of our resources, be recyclable, and be able to react to change with flexibility in terms of both location and layout. This means that future commercial buildings should meet high ecological standards in terms of both their structure and their technology while at the same time contributing to process optimization and flexibility.