Die planerische Umsetzung des naturschutzrechtlichen Vermeidungsgebotes - Eine Untersuchung an Verkehrswegeplanungen in Berlin und Brandenburg

dc.contributor.advisorKöppel, Johannen
dc.contributor.authorWilke, Christianen
dc.contributor.grantorTechnische Universität Berlin, Fakultät VI - Planen Bauen Umwelten
dc.date.accepted2008-04-17
dc.date.accessioned2015-11-20T18:08:20Z
dc.date.available2008-06-16T12:00:00Z
dc.date.issued2008-06-16
dc.date.submitted2008-06-16
dc.description.abstractFür die Eingriffsregelung schreibt das Bundesnaturschutz¬gesetz in § 19 Abs. 1 vor, dass vermeidbare Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft zu unterlassen sind. Empirische Untersuchungen darüber, wie das naturschutzrechtliche Vermeidungs¬gebot im Planungs- und Zulassungsprozess umgesetzt wird, lagen bisher nicht vor. Diese Kenntnislücke konnte durch die vorliegende Untersuchung geschlossen wer-den. Um die Wirksamkeit des Vermeidungsgebotes objektiv bewerten zu können, wurde eine repräsentative Untersuchung an 67 aktuellen Verkehrswegevorhaben (Straßen, Schienenwege, Wasserstraßen) in Berlin und Brandenburg durchgeführt. In den Zu-lassungsunterlagen (Erläuterungsbericht und Landschaftspflegerischer Begleitplan) wurden die technischen Optimierungen der Vorhaben sowie die landschaftspflegeri-schen Maßnahmen ermittelt, die zu einer Vermeidung oder Minderung der vom Vor-haben ausgehenden Beeinträchtigungen führen. Darüber hinaus wurde untersucht, welchen Beitrag die im Anhörungsverfahren beteiligten Verbände und Behörden zur Umsetzung des Vermeidungsgebotes leisten und welche rechtlichen und fachlichen Rahmenbedingungen als förderlich anzusehen sind. Die Untersuchung zeigte, dass bei den Verkehrswegeplanungen in großem Umfang Vorkehrungen zur Vermeidung vorgesehen werden und die unterschiedlichen Vor-habensträger gleichermaßen ihrer rechtlichen Verpflichtung nachkommen. Als besonders wirksam müssen die technischen Optimierungen der Eingriffsvorha-ben angesehen werden, da sie durch die Vermeidung anlagebedingter Beeinträchti-gungen Entlastungen für fast alle Schutzgüter des Naturhaushaltes bewirken. Die technischen Optimierungen machten rund ein Viertel der von den Vorhabensträgern vorgesehenen Vorkehrungen aus. Bei den landschaftspflegerischen Vermeidungsmaßnahmen, die rund drei Viertel der Vorkehrungen ausmachten, zielte der überwiegende Teil auf die Vermeidung bau¬bedingter Beeinträchtigungen. Betriebsbedingte Beeinträchtigungen konnten durch knapp ein Fünftel der Vorkehrungen der Vorhabensträger vermieden werden. Durch die Auswertung der Planfeststellungsbeschlüsse konnte nachgewiesen werden, dass auch die im Anhörungsverfahren beteiligten Verbände und Behörden wesentlich zur Ergänzung der Vermeidungsmaßnahmen beitragen und damit einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Vermeidungsgebotes leisten. Insgesamt über-wogen in den Einwendungen und Stellungnahmen Forderungen nach Maßnahmen zur Vermeidung baubedingter Beeinträchtigungen. Unter den zurückgewiesenen Forderungen fanden sich viele Maßnahmen zur Reduzierung der Zerschneidungs-wirkung sowie zum Tierartenschutz. Zwar besteht bei diesen Konflikten weiterer Handlungsbedarf, jedoch kann insgesamt von einer fachlich und rechtlich durchaus zufrieden stellenden Umsetzung des naturschutzrechtlichen Ver-meidungsgebotes gesprochen werden. Positiv wirken sich besonders die aktuellen Leitfäden und Handlungsanleitungen der Fachplanungs- und Naturschutzbehörden aber auch die umfassenden Beteiligungs-pflichten im Planfeststellungsverfahren und die Vielzahl von Normen und technischen Regelwerke auf die Umsetzung des Vermeidungsgebotes aus.de
dc.description.abstractArt. 19 (1) Federal Nature Conservation Act regulates that any avoidable impairment of nature and landscape is to be pursued. As yet, there have been no empirical investigations on how the impact mitigation requirement under nature conservation law is implemented during the planning and approval process. This gap of knowledge could be closed by the present dissertation thesis. A representative study of 67 transportation projects (roads, railways, waterways) in Berlin and Brandenburg was carried out to assess objectively the effectiveness of the impact mitigation requirement. The engineering optimizations of the projects and the landscape management measures avoiding or mitigating adverse effects of the project were identified in the approval documents (written statements and development mitigation plans). In addition, the following questions were investigated: What contribution do the organizations and agencies involved in the hearing process make to the implementation of the impact mitigation requirement? What legal and technical framework is considered to be beneficial? This study demonstrated that mitigation arrangements are widely intended for transportation projects and that the different project developers indeed fulfill their legal obligations. The engineering optimizations are especially effective because they produce the release of almost all natural assets through mitigation of impairments due to installation. The engineering optimizations represent about one-quarter of the precautions of the project developers. Landscape management measures (about three-quarter of the arrangements) are generally conducive to the mitigation of impairments due to construction. A little less than one-fifth of the precautions of the project developers mitigated operational impairments. By analyzing the planning approval notices, the study showed that the organizations and agencies involved in the hearing process also contribute to the mitigation measures. For this reason they have an important share in implementing the avoidance requirement. All in all, demands for mitigation measures of impairments due to construction outweighed the objections and comments. Many measures that reduce the effect of cutting off as well as wildlife conservation measures were sent back. Further need for action is required to resolve these conflicts. Overall, the implementation of the impact mitigation requirement under nature conservation law is nearly complete and sufficient objectively in technical and legal terms. Manuals and instructions for action of the sector planning and nature conservation agencies, as well as the comprehensive statutory provisions for participation during the planning approval procedure and the multitude of standards and technical rules have a positive impact on the implementation of the avoidance requirement.en
dc.identifier.uriurn:nbn:de:kobv:83-opus-18866
dc.identifier.urihttps://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/2184
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.14279/depositonce-1887
dc.languageGermanen
dc.language.isodeen
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/en
dc.subject.ddc710 Städtebau, Raumplanung, Landschaftsgestaltungen
dc.subject.otherEingriffsregelungde
dc.subject.otherNaturschutzde
dc.subject.otherPlanfeststellungde
dc.subject.otherStraßenbaude
dc.subject.otherVermeidungsgebotde
dc.subject.otherBerlinen
dc.subject.otherGermanyen
dc.subject.otherImpact mitigationen
dc.subject.otherNature conservation lawen
dc.subject.otherTransportation projectsen
dc.titleDie planerische Umsetzung des naturschutzrechtlichen Vermeidungsgebotes - Eine Untersuchung an Verkehrswegeplanungen in Berlin und Brandenburgde
dc.title.translatedImplementing the impact mitigation requirement under nature conservation law - an investigation of transportation projects in Berlin and Brandenburgen
dc.typeDoctoral Thesisen
dc.type.versionpublishedVersionen
tub.accessrights.dnbfree*
tub.affiliationFak. 6 Planen Bauen Umwelt::Inst. Landschaftsarchitektur und Umweltplanungde
tub.affiliation.facultyFak. 6 Planen Bauen Umweltde
tub.affiliation.instituteInst. Landschaftsarchitektur und Umweltplanungde
tub.identifier.opus31886
tub.identifier.opus41805
tub.publisher.universityorinstitutionTechnische Universität Berlinen

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