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Three Essays on Open Innovation, Technological and Institutional Change

Cuntz, Alexander

Die vorliegende Dissertation besteht aus drei kumulierten Forschungsaufsätzen. Alle drei Ansätze sollen einen Beitrag zur theoretischen, empirischen und ökonomischen Literatur ‘offener’ Innovationsprozesse und dem damit einhergehenden, institutionellen und technologischen Wandel leisten. In diesem Zusammenhang werden folgende, generische Fragestellungen aus einer ressourcenorientierten Untersuchungsperspektive beleuchtet: Warum und in welcher Form kooperieren Unternehmen in FuE- und Innovationsprozessen? Welchem (idealtypischen) Selektionsmechanismus folgt in diesem Zusammenhang die Partnerwahl, und welchen Einfluss hat das Kooperationsverhalten auf den institutionellen Wandel, der zu einer Aufweichung der traditionellen, organisatorischen und proprietären Unternehmensgrenzen führen kann. Das technologische Paradigma ist eines der Schlüsselkonzepte der im Rahmen dieser Arbeit eingenommenen dynamischen, evolutionär-ökonomisch geprägten Sichtweise des Verlaufs von Innovationsprozessen und technologischem Wandel. Diese Perspektive soll unter Aufrechterhaltung ökonomischer Selektionsprozesse und generellem technologischem Wandel, mit den Forschungserkenntnissen der Industrieökonomik in behavioristischen Modellen der Marktnachfrage, des Wettbewerbs und zu (nicht-) kollaborativen R&D Prozessen bereichert werden, und die Kalibrierung und Testverfahren für die Validität unserer Modelle anhand empirischer Evidenz in verschiedenen Industriesektoren (bspw. die Biotechnologie und Photovoltaik) ermöglichen. Zu diesen Zwecken werden die ‘Auswahl- und Organisationsverfahren technischer Ideen’, die Organisationskompetenz und die Innovationsperfomanz auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Ländern auf Grundlage unterschiedlicher Indikatoren (u.A. mittels Intellektueller Eigentumsrechte, Technometrie), beispielsweise bei Unternehmenszusammenschlüssen, bei Unternehmensgründungen, in deutschen und US-amerikanischen Unternehmen, und auf aggregierter Sektorenebene untersucht. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass zum einen eine ressourcenorientierten Untersuchung, neben anderen in der Literatur genannten Faktoren, die substantielle Bedeutung der Innovationsressourcen für die Dynamik der Erfindungs- und Innovationsprozesse inner- und außerhalb der Unternehmen belegt. Bei FuE-Kooperationen wird deutlich, dass die Partnerauswahl ex ante und die damit einhergehende technologische Distanz die Innovationsperfomanz (und letztlich den institutionellen Wandel) in Gegenwart von wechselseitigen Lernprozessen beeinflussen kann. Eine zweite, zentrale Schlussfolgerung der Untersuchung ist daher, dass ‘offene’ Innovationsprozesse generell Auswirkungen auf unternehmensinterne Innovationsleistungen und Performanz außerhalb der traditionellen Unternehmensgrenzen besitzen und auch potentiell Effekte auf die Dynamik und Richtung des technologischen Wandels einzelner Industriesektoren verursachen können. Zugleich beeinflussen diese Prozesse im Netzwerkverbund jedoch auch das unternehmensinterne und -externe Akteurswachstum, welches gegebenenfalls zu einer langfristigen Veränderung der Markt- und Wettbewerbsstrukturen und sich verändernden Ergebnissen ökonomischer Selektion in Industrien führen kann.
This thesis consists of three essays. All of them aim to contribute to the theoretical and empirical strands of literature on open modes of innovation, institutional and technological change. Therefore they intend to shed light - from a resource-based perspective - on the more generic questions why and how corporate organizations will collaborate in invention, innovation and exploitation processes, whom they (should ideally) collaborate with and how this, again, may lead to institutional change blurring traditional organizational and proprietary boundaries of the firm. The technological paradigm thinking is a key component of this primarily evolutionary, dynamic perspective on innovation processes and technological change we embrace. Anyhow, by writing these essays we intend to bridge and enrich this perspective with insights from behavioural industrial organization theorizing on market demand, competition and (non-) collaborative R&D processes - while economic selection mechanisms and general technological change persist - calibrating and testing our models on empirical evidence from specific industry sectors, i.e. biotechnology and photovoltaic industries. For these purposes we further analyse the processes of ‘selection and organization of ideas’ and innovation performance of German and US-based firms, mergers & acquisitions, entrepreneurs and overall industry sectors on the basis of various types of intellectual property rights, technometrics and other innovation input and output indicators of technological change and organizational competences. To summarize, we mostly find that technological resources economics - next to other factors commonly acknowledged in the literature - substantially matter for the dynamics of invention and innovation processes inside and outside the firms organization. More precisely, when it comes to collaborative action, ex ante collaboration partner selection may be an essential driver for innovation performance (and even institutional change) whenever learning processes play a dominant role and selection establishes technological distance among partners. Secondly, we establish that open innovation practices in general - in an industry environment where excellent ideas can be scarce or widespread but still valuable -, will impact on internal inventory performance, performance outside the firm boundaries and potentially the overall rate of technological change in the industry. Simultaneously, they partially account for organisational change internal and external to the firm which in turn may lead to long-run changes in market structure, competition levels and industry selection outcome.