Verkehrsverhalten und Mobilitätsstrategien von Familien in ländlichen Räumen Deutschlands unter besonderer Berücksichtigung rollentypischer Arbeitsteilung

dc.contributor.authorHerget, Melanieen
dc.contributor.grantorTechnische Universität Berlin, Fakultät V - Verkehrs- und Maschinensystemeen
dc.contributor.refereeAhrend, Christineen
dc.contributor.refereeHolz-Rau, Christianen
dc.date.accepted2013-03-22
dc.date.accessioned2015-11-20T22:36:51Z
dc.date.available2013-07-30T12:00:00Z
dc.date.issued2013-07-30
dc.date.submitted2013-07-23
dc.description.abstractDer aktuelle Diskurs über zukunftsfähige Mobilitätssysteme beleuchtet fast ausschließlich urbane Kontexte und individuelle Verkehrsmittelentscheidungen. Doch was bedeutet "zukunftsfähige Mobilität", wenn man Kinder hat und im ländlichen Raum wohnt? Wie könnte, wie müsste der Alltag in solchen Mehrpersonenhaushalten ohne PKW bewältigt werden? Immerhin sind (je nach Definition) 30-60 % der Fläche Deutschlands als ländlich zu bezeichnen, und die Zukunft dieser Räume wird stark davon abhängen, inwiefern es ihnen gelingt, auch für junge Steuerzahler attraktiv genug zu sein. Diese Arbeit will dazu beitragen, ein umfassendes Verständnis der derzeitigen und der potenziellen Mobilitätsmuster von Familien in ländlichen Räumen zu erhalten. Dazu werden neben dem aktuellen Verkehrsverhalten auch zukünftige Mobilitätsstrategien angesichts stark steigender Verkehrskosten untersucht. Der Fokus liegt auf gemischt-geschlechtlichen Paarhaushalten, die mit mindestens einem minderjährigen Kind in einem gemeinsamen Haushalt in Deutschland leben. Wie verschiedene Studien zeigen, ist die rollentypische Arbeitsteilung ein zentraler Faktor, um Unterschiede im Verkehrsverhalten zwischen Männern und Frauen zu erklären. Daher werden verschiedene Modelle der Arbeitsteilung mit berücksichtigt. Eine Sekundäranalyse der Studie „Mobilität in Deutschland 2008“ (n = 25.000 Haushalte) zeigt, inwieweit sich das aktuelle Verkehrsverhalten von Müttern und Vätern in ländlichen Räumen von a) Müttern und Vätern in städtischen Räumen und b) von Männern und Frauen aus Paarhaushalten ohne Kinder unterscheidet. Die Ergebnisse bestätigen und ergänzen den bisherigen Forschungsstand: Besitz und Nutzung von PKW sind in Haushalten mit Kind und in Haushalten ländlicher Räume jeweils besonders hoch. Dabei überwiegen rollentypische Arbeitsteilungsmuster und rollentypisches Verkehrsverhalten, mit einigen Variationen je nach Erwerbsumfang der Mütter. Darüber hinaus wurden leitfadengestützte, problemzentrierte Interviews mit Müttern und Vätern in zwei ländlichen Regionen (n = 28 Personen) durchgeführt, je zur Hälfte in Ost- und in Westdeutschland. Dabei stammt die Hälfte der Befragten bewusst aus Haushalten mit "nicht-traditionellem" Erwerbsmodell (Erwerbsumfang des Vaters entspricht dem der Mutter oder liegt darunter). Die Interviews zeigen, welche verkehrsbezogenen Aspekte sich aus Sicht dieser Eltern mit ihrem Eintritt in die Familienphase geändert haben – oder auch nicht. Zudem wird deutlich, wie Eltern in ländlichen Räumen zu ausgewählten mobilitätsbezogenen Dienstleistungen stehen. Schließlich wird eine Mobilitätsstrategie-Typologie entwickelt und begründet, die die zukünftig vorstellbaren Varianten einer "Verkehrsmittelbezogenen Bewältigung" sowie die entsprechend vorstellbaren Varianten einer "Wohnortbezogenen Bewältigung" von Eltern in ländlichen Räumen aufgreift und miteinander verschränkt. Alle fünf so identifizierten Mobilitätsstrategietypen werden durch entsprechende Empfehlungen für mobilitätsbezogene Angebote ergänzt. Während der quantitative Zugang Hinweise liefert für Häufigkeiten und typische Verteilungen im Verkehrsverhalten, werden über den qualitativen Zugang die zugrunde liegenden persönlichen Überzeugungen, Prioritäten und Aushandlungsprozesse aufgedeckt. Dabei zeigt sowohl die Sekundäranalyse als auch die Interviewstudie, dass es zwischen westdeutschen und ostdeutschen ländlichen Regionen deutliche Unterschiede gibt, was mit den jeweiligen Politiktraditionen, Infrastrukturen und Gewohnheiten vor der Wiedervereinigung zusammenhängen dürfte. Die vielfältigen rollentypischen Befunde verdeutlichen zudem, dass nach wie vor nicht darauf verzichtet werden kann, bei solchen verkehrsbezogenen Untersuchungen auch Geschlechterrollen mit zu berücksichtigen. Auf Basis der gewonnenen Ergebnisse werden schließlich weiterführende Forschungsansätze vorgeschlagen, gefolgt von Empfehlungen für zukunftsfähige Verkehrssysteme in ländlichen Räumen.de
dc.description.abstractAt present, the discourse on sustainable mobility focuses for the most part on the urban context and individual decision-making. But what does "sustainable mobility" mean when you have children and live in rural areas? How can daily life in these multi-person households be managed without a car? After all, 30-60 % of Germany is regarded as rural (depending on which definition is used), and the future of these areas will highly depend on whether or not they succeed in being attractive for young tax payers. This thesis investigates the actual and potential mobility patterns of families in rural areas by focusing on mixed-sex couples with under-aged children living in joint households in Germany. It adds to the conclusions of other studies, which indicate that the division of paid and unpaid, formal and informal work between men and women is crucial for explaining gender differences in mobility behavior. A secondary data analysis of "Mobilität in Deutschland 2008", the latest German study on everyday mobility (n = 25,000 households), reveals the extent to which the mobility behavior of parents in rural areas differs a) from parents living in urban areas and b) from couples in rural areas without children. The findings confirm and complement the current state of research: Car usage is significantly higher in households with children and in rural households. Furthermore, a gender-specific division of work and transport-related behavior could be identified in most family households, with minor differentiations depending on the extent of employment of the mothers. In addition to the secondary data analysis, semi-structured problem-centered interviews with mothers and fathers in two rural areas (n = 28 individuals) were conducted. Half of the interviewees chosen are living in households with a "non-traditional" parental division of work (working hours of father are less than or equal to the mother’s). Also, the interviewees were chosen to represent evenly those living in eastern and western parts of Germany. These interviews reveal which transport-related changes parents describe in their narrations of becoming a family. The study analyzes what parents in rural areas think of selected mobility services in reaction to significantly rising travel costs. Finally, a typology of rural parents mobility strategies is presented that combines parents "conceivable future means of transportation" and their "conceivable future changes in habitation" in this regard. In addition, recommendations for adequate mobility provisions are derived for each of the identified strategies. The mobility strategies vary according to criteria such as emotional (internal) coping intensity, willingness for environmental protection, attitude towards cars and division of work between partners. While the quantitative approach indicates the frequencies and distributions of rural parents’ transport-related behaviors, the qualitative approach reveals the underlying personal beliefs, priorities and negotiation processes within a family. However, both analyses reveal that there are still major differences between the eastern and the western rural areas of Germany. These are likely linked to the diverse political cultures, infrastructures and mobility habits prior to German reunification. Likewise, the manifold gender differences emphasize the importance of gender when studying the mobility patterns of households. The thesis contributes to a comprehensive understanding of rural families daily transportation needs and future mobility strategies in the light of considerably rising mobility costs. It concludes with several suggestions for further research, followed by recommendations for sustainable rural mobility systems.en
dc.identifier.uriurn:nbn:de:kobv:83-opus4-39901
dc.identifier.urihttps://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4038
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.14279/depositonce-3741
dc.languageGermanen
dc.language.isodeen
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/en
dc.subject.ddc380 Handel, Kommunikation, Verkehren
dc.subject.otherVerkehrde
dc.subject.otherMobilitätde
dc.subject.otherländlichde
dc.subject.otherFamiliende
dc.subject.otherArbeitsteilungde
dc.subject.otherTransporten
dc.subject.othermobilityen
dc.subject.otherruralen
dc.subject.otherfamiliesen
dc.subject.otherdivision of worken
dc.titleVerkehrsverhalten und Mobilitätsstrategien von Familien in ländlichen Räumen Deutschlands unter besonderer Berücksichtigung rollentypischer Arbeitsteilungde
dc.title.translatedTransport behavior and Mobility strategies of families in rural areas of Germany with special regard to role-specific division of worken
dc.typeDoctoral Thesisen
dc.type.versionpublishedVersionen
tub.accessrights.dnbfree*
tub.affiliationFak. 5 Verkehrs- und Maschinensysteme::Inst. Land- und Seeverkehr (ILS)de
tub.affiliation.facultyFak. 5 Verkehrs- und Maschinensystemede
tub.affiliation.instituteInst. Land- und Seeverkehr (ILS)de
tub.identifier.opus43990
tub.publisher.universityorinstitutionTechnische Universität Berlinen

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