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Transferhydrosilylierung

Oestreich, Martin

Es steht außer Frage, dass Transferhydrierung ein gängiges Verfahren in der Industrie und der akademischen Welt ist. Trotz ihrer Vielfältigkeit war die konzeptionell verwandte Transferhydrosilylierung bis zur jüngsten Entwicklung einer radikalischen und einer ionischen Variante im Grunde unbekannt gewesen. Die neuen Methoden basieren beide auf dem Motiv eines siliciumsubstituierten Cyclohexa-1,4-diens und hängen von der Aromatisierung der entsprechenden radikalischen bzw. kationischen Cyclohexadienylzwischenstufen begleitet von homo- oder heterolytischer Spaltung der Si-C-Bindung ab. Die radikalische und ionische Transferhydrosilylierung werden in diesem Kurzaufsatz miteinander in Bezug gesetzt, und frühe Hinweise auf die Möglichkeit einer Transferhydrosilylierung werden auch berücksichtigt. Der derzeitige Stand der Forschung befindet sich zweifellos noch in den Anfängen, aber die jüngsten Fortschritte lassen das vielversprechende Potenzial von Transferhydrosilylierungen bereits erkennen.
Published in: Angewandte Chemie, 10.1002/ange.201508879, Wiley-VCH Verl.