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Keine Zeit für den C-Test?

Eine empirische Untersuchung zum Einfluss einer Geschwindigkeitskomponente auf das Konstrukt des C-Tests

Zimmermann, Kerstin

Der C-Test gilt als ein objektives, reliables und valides Instrument zum Erheben allgemeiner Sprachkompetenz. Zahlreiche Studien belegen den Zusammenhang des C-Tests mit verschiedenen sprachlichen Teilfertigkeiten: Leseverstehen, Hörverstehen, Sprechen, Schreiben, Wortschatz, Grammatik. Im Gegensatz dazu ist der S-C-Test – eine stark beschleunigte Variante des Testformats – noch kaum erforscht. Diesem Desiderat kommt die vorliegende Arbeit nach. Die Studie beschäftigt sich mit der Frage, wie sich eine drastische Verkürzung der Bearbeitungszeit auf den C-Test auswirkt. Zugrunde liegt die Hypothese von Grotjahn et al. (2010), dass eine Geschwindigkeitskomponente dazu beitrage, Sprachverwendung in Echtzeit zu simulieren und sich so der Zusammenhang zwischen der Leistung in Hörverstehens- und mündlichen Tests mit den C-Test Ergebnissen erhöhen könnte. Nach einer theoretischen Abhandlung von Entstehung, Konstruktion, Varianten und Einsatzmöglichkeiten des C-Tests werden ausgewählte Studien, die Korrelationsanalysen beinhalten oder einen S‑C‑Test verwenden, detailliert diskutiert. Im empirischen Teil der Arbeit werden anhand von Daten erwachsener Deutschlerner im universitären Bereich C-Tests mit und ohne Geschwindigkeitskomponente miteinander verglichen. Es zeigt sich, dass der S-C Test eine zufriedenstellende Reliabilität aufweist. Korrelationsanalysen ergeben, dass der S-C-Test einen stärkeren Zusammenhang mit Hörverstehen aufweist als der herkömmliche C-Test. Für die Fertigkeit Sprechen zeigen sich zwischen beiden Testverfahren kaum Unterschiede. Der Zusammenhang des S-C-Tests mit den beiden genannten Fertigkeiten fällt bei leistungsstarken Probanden deutlich stärker aus als bei schwächeren Testteilnehmern. Zusammenfassend weisen die Ergebnisse in die Richtung, dass der S-C-Test ein zuverlässiges Messinstrument darstellt, das insbesondere bei fortgeschrittenen Lernern dazu geeignet ist, in low stakes-Testsituationen Fremdsprachenkompetenz zu ermitteln.
The C-test has come to be known as an objective, reliable and valid means of measuring general language proficiency. Many studies support its interrelation with several language sub-skills: reading comprehension, listening comprehension, speaking, writing, vocabulary, grammar. By contrast, the S-C-test – a substantially speeded up version of this testing format – has not yet been investigated in depth. The purpose of the study at hand is to help fill this gap. This thesis deals with the question concerning the influence the drastic reduction of time allotted to complete the test has on the C-test. Underlying is an assumption made by Grotjahn et al. (2010) hypothesizing that adding a speed factor to the C-test, thus simulating real time language use, might lead to higher correlations with listening comprehension and speaking tasks. After a theoretical discussion of the origin, construction, variants and applications of C-tests, studies dealing with correlational analyses or using a speeded C-test will be examined. In the second part of this thesis, C-tests and speeded C-tests will be compared, with data gathered from adult learners of German in a university context. As will be seen, S-C-tests reach a sufficient reliability. In fact, correlational analyses show that S-C-tests are more closely related to listening comprehension than commonly used C-tests. As far as speaking is concerned, both test versions yield similar results. Correlations with both language skills are considerably stronger for advanced learners than for less advanced ones. To sum up, the S-C-test appears to be a reliable test instrument that is appropriate for measuring foreign language competence in low stakes situations, especially for advanced learners.
Published by Universitätsverlag der TU Berlin, ISBN 978-3-7983-3077-1
  • Gedruckt erschienen im Universitätsverlag der TU Berlin, ISBN 978-3-7983-3076-4