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Gefährdungsabschätzung von Verdachtsflächen für koreanische Rahmenbedingungen

Park, Jinho

Gefährdungsabschätzung von Verdachtsflächen für koreanische Rahmenbedingungen vorgelegt von M. Sc. Jinho Park Zusammenfassung Bodenverunreinigungen werden zu Altlasten, wenn vom gesundheitlichen und ökotoxikologischen Gesichtspunkt aus ein Gefährdungspotential vorliegt. Solange kein Gefährdungspotential bestätigt worden ist, werden sie als Verdachtsflächen bezeichnet. Eine Altlast ist eine bewertete Verdachtsfläche, bei der ein Gefährdungspotential bestätigt worden ist. Obwohl der Kenntnisstand der Umweltbeeinträchtigung und das Ausmaß der Belastung im Einzelfall sehr unterschiedlich sein können, ist zur Bewertung und Behandlung von Altlasten ein einheitliches Verfahren zur systematischen und standortbezogenen Beurteilung des Gefährdungspotentials erforderlich. In Korea entstanden erstmals Anfang der sechziger Jahre als Folge der rasanten Entwicklung der Industrie Größere Umweltprobleme. Die intensive industrielle Bewirtschaftung ursprünglich vorwiegend landwirtschaftlich genutzter Gebiete hat regionale Bodenveränderungen hervorgerufen. 1994 wurde deshalb ein Bodenschutzgesetz im Parlament verabschiedet. Dieses Bodenschutzgesetz zielt darauf ab, durch Reduzierung der Umweltbelastung die Gesundheit der Bevölkerung und eine verbesserte Lebensqualität langfristig zu sichern. Das koreanische Umweltministerium hat eine Reihe von Sanierungsstrategien zusammengestellt und plant die stufenweise Verwirklichung dieser Maßnahmen. Zu diesem Zwecke sind geeignete landesspezifische Bewertungsverfahren zur Gefährdungsabschätzung für koreanische Verdachtsflächen zu entwickeln und anzuwenden. Aufgrund der aktuellen Situation der Altlastenproblematik in Korea, insbesondere wegen des dringenden Bedarfs an geeigneten und landesspezifischen Altlasten-Bewertungsverfahren, ergibt sich der Inhalt und die Bedeutung der vorliegenden Arbeit. Die Arbeit zielt darauf ab, unter Berücksichtigung der koreanischen rechtlichen Rahmenbedingungen, ein für die Gefährdungsabschätzung von Verdachtsflächen optimiertes Bewertungsverfahren zu entwickeln und durchgängig anzuwenden. Nach Anwendung dieses Verfahrens wird die Priorität der jeweils erforderlichen Sanierungsmaßnahmen festgelegt. Auf diese Weise wird bei vorgegebenem Sanierungsaufwand eine maximale Reduzierung der Umweltbelastung in Korea und eine bestmögliche Durchsetzung des koreanischen Bodenschutzgesetzes erreicht. Zur Entwicklung eines Bewertungsverfahrens ist es sehr wichtig, rechtliche und systematische Rahmenbedingungen zu berücksichtigen, die letztendlich die Grundlage für jedes Bewertungsverfahren bilden. Zur Berücksichtigung der Rahmenbedingungen in Korea werden die rechtlichen Instrumente Abfallmanagementgesetz, Wasserschutzrecht, Bodenschutzrecht und Chemikaliengesetz erörtert . Die von den jeweiligen Gesetzen abgeleiteten Grenzwerte werden zum Aufbau des Bewertungsalgorithmus angewandt. Beim Fehlen koreanischer Grenzwerte sind die bereits vorgeschlagenen Richtwerte aus internationalen Tabellenwerken zu übernehmen. In vorliegender Arbeit werden die Bewertungsmodelle der Industrieländer analysiert. Darüber hinaus wird auf den umweltpolitischen Hintergrund und die charakteristischen Merkmale von Bewertungsmodellen eingegangen. Bei der Beurteilung der von Altlastverdachtsflächen ausgehenden Gefährdungspotentiale werden die jeweiligen Belastungspfade Boden, Grundwasser, Oberflächengewässer und Luft sowie alle gefährdeten Schutzgüter berücksichtigt.