Loading…
Thumbnail Image

Thesen zur Digitalisierung der Energiewende in Deutschland: Status Quo und Ausblick - eine Expert*innenbefragung der deutschen Forschungslandschaft

Rehmann, Felix; Cudok, Falk; Rupp, Valentin; von Grafenstein, Max; Kegel, Jan; Aretz, Astrid; Streblow, Rita

Der vorliegende Bericht des Moduls Digitalisierung der Begleitforschung Energiewendebauen bestehend aus Forschenden von der Technischen Universität Berlin, der Universität der Künste, dem Einstein Center Digital Future und dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung quantifiziert Forschungsthesen zur Digitalisierung der Wärmewende in Deutschland. Hierfür wurden 270 Expert*innen befragt. Der Bericht beinhaltet die Bewertung von Thesen zu Modellierung, Datensuffizienz, digitalen Geschäftsmodellen, Datenschutz und Regulatorik, Umweltwirkungen digitaler Anwendungen, sowie allgemeine Einschätzungen und zukünftigen Forschungsthemen. Die Thesen fokussieren dabei die Digitalisierung im Kontext des klimagerechten Planen, Bauens und Betreiben von Gebäuden, Quartieren und Wärmenetzen. Diese Thesen sind aus Interviews und Workshops erarbeitet und dienen der Quantifizierung einzelner Aussagen. Die Antworten zeigen, dass den Expert*innen zufolge die passenden Technologien für die Energiewende bereits vorhanden sind, aber es an Regulierung, Zugänglichkeit von Lösungen, Automatisierung und Integration mangelt. Als mögliche Lösungen dienen Standards, Methoden zur Wiederverwendung von Daten und Software, gemeinsame Methoden zum Umgang mit Daten, insbesondere deren Aggregation, sowie Leitfäden und Richtlinien zur Schaffung von Transparenz und Benennung von Mehrwerten. Die Expert*innen gehen davon aus, dass vielen Menschen die Vorteile der Digitalisierung in der Energietechnik nicht klar sind. Die Befragten betonten die Bedeutung der Einbindung der Nutzenden in die Entwicklung und fordern transparente Leitlinien über die Notwendigkeiten, sowie Vor- und Nachteile der Digitalisierung. So wird beispielsweise die ökologische Bewertung digitaler Anwendungen als wichtig erachtet, jedoch fehlt es an Wissen und Informationen für eine umfassende Bewertung. Die Befragten wünschen sich Mechanismen zur Bewertung von Vor- und Nachteilen sowie die Entwicklung von geeigneten Benchmarks und Vergleichen. Die (fehlende) Regulierung wird als hinderlich für die Umsetzung neuer Geschäftsmodelle und der Wärmewende betrachtet. Es wurde betont, dass eine bessere Erklärung von Regulierung und Datenschutz erforderlich ist, zum Beispiel durch Zertifizierungsprogramme. Im Bereich Methoden und Modelle wird die Verfügbarkeit von Daten als entscheidend angesehen. Einfache Modelle und unterstützte Prozesse werden als Möglichkeiten zur Bewältigung des Fachkräftemangels genannt. Die effiziente Nutzung von Datensätzen, die Verfügbarkeit von unkritischen Daten von öffentlichem Interesse sowie offene Standardwerkzeuge werden ebenfalls als wichtige Aspekte betrachtet. Die Integration verschiedener Bausteine, wie technische Gebäudeausrüstung, Informations- und Kommunikationstechnologie und Gebäude, wird als Herausforderung angesehen. Lösungsansätze sehen die Befragten in Form von digitalen Schatten und modularer Aufteilung von Modellen und Datensätzen.
The present report by the Digitalization Module of the accompanying research Energiewendebauen consists of researchers from the Technische Universität Berlin, the Berlin University of the Arts, the Einstein Center Digital Future, and the Institute for Ecological Economic Research. It quantifies research theses on the digitalization of the energy transition in Germany. For this purpose, 270 experts were surveyed. The report includes the rating of theses on modeling, data sufficiency, digital business models, data protection and regulations, environmental impacts of digital applications, as well as general assessments and future research themes. The questions focus on the digitalization in the context of climate-friendly planning, construction, and operation of buildings, neighborhoods, and heat networks. The theses are developed from interviews and workshops and serve to quantify individual statements. The responses indicate that, according to the experts, the proper technologies already exist, but there is a lack of regulation, accessibility of solutions, automation, and integration. Possible solutions mentioned include standards, methods for data reuse and aggregation, as well as guidelines and directives to create transparency and identify added value. The experts assume that many people are not aware of the benefits of digitalization in energy technology. The respondents emphasize the importance of involving users in the development and call for transparent guidelines on the necessities, advantages, and disadvantages of digitalization. For example, the ecological assessment of digital applications is considered important, but there is a lack of knowledge and information for a comprehensive evaluation. The respondents wish for mechanisms to assess advantages and disadvantages, as well as the development of fair benchmarks and comparisons. Regulation is considered hindering the implementation of new business models and the energy transition. The experts emphasize that better explanation of regulation and data protection is necessary, for example, through certification programs. In the field of methods and models, data availability is considered as crucial. Simple models and supported processes are mentioned as ways to address the shortage of skilled workers. Efficient use of datasets, availability of non-sensitive data of public interest, as well as open standard tools are also considered important aspects. The integration of various components, such as technical building equipment, information and communication technology, and buildings, is seen as a challenge. Respondents see solutions in the form of digital shadows and modular division of models and datasets.