Loading…
Thumbnail Image

Die Effekte ambidextrer Führung auf die Ideengenerierung und Ideenimplementierung, die Team-Innovation und die allgemeine Teamleistung

Kearney, Nadine

Die vorliegende Arbeit basiert auf der Annahme, dass die bisherigen Ansätze in der Führungsliteratur vor dem Hintergrund neuer Herausforderungen durch Ansätze ergänzt werden sollten, die sich explizit auf den Umgang mit scheinbaren Widersprüchen und Paradoxien beziehen. Zu diesem Zweck wird in Anlehnung an bestehende Paradox-Ansätze eine Konzeptualisierung und Operationalisierung der ambidextren Führung vorgeschlagen. Ambidextre Führung wird dabei definiert als Verhaltensweisen, die gegensätzliche, im Hinblick auf die Erreichung bestimmter Erfolgskriterien jedoch komplementäre Elemente gleichzeitig betonen und fördern. In einer empirischen Fragebogen-Feldstudie an 75 Teams konnte gezeigt werden, dass ambidextre Führung Varianz der Team-Innovation aufklärt, die über die durch etablierte Führungskonstrukte (partizipativ-delegative sowie direktive Führung) bereits erklärte Varianz hinausgeht. Ambidextre Führung korrelierte positiv mit der Team-Innovation und der allgemeinen Teamleistung, die Stärke dieser Zusammenhänge war jedoch von Moderatorvariablen abhängig. Der Zusammenhang zwischen ambidextrer Führung und der allgemeinen Teamleistung war vor allem bei hoher Aufgabenkomplexität stark ausgeprägt – ein Moderatoreffekt, der durch die Teamwirksamkeit partiell mediiert wurde. Des Weiteren war der Zusammenhang zwischen ambidextrer Führung und der Team-Innovation bei hoher Prototypikalität der Führungskraft besonders stark ausgeprägt – ein Moderatoreffekt, der durch die Informationselaborierung innerhalb des Teams mediiert wurde. Es wird diskutiert, in welcher Weise diese Ergebnisse die Führungsliteratur bereichern.
The present paper is based on the assumption that, in light of new challenges, the extant leadership literature should be complemented by approaches that explicitly address the need to deal with seeming contradictions and paradoxical tensions. To this end, the author draws on recent paradox models and develops a conceptualization and operationalization of ambidextrous leadership. Ambidextrous leadership is defined as behaviors that simultaneously emphasize and foster elements that appear to be opposing, yet are complementary with respect to overarching criteria of success. In an empirical questionnaire field study with 75 teams it was found that ambidextrous leadership explained team innovation variance over and above the variance explained by established leadership constructs (participative-delegative as well as directive leadership). Although ambidextrous leadership was positively related to team innovation and general team performance, the strength of these relationships depended on moderator variables. The relationship between ambidextrous leadership and general team performance was particularly strong in the case of high task complexity – a moderating effect that was mediated by team efficacy. Moreover, the relationship between ambidextrous leadership and team innovation was particularly strong in the case of high leader prototypicality – a moderating effect that was mediated by information elaboration within the team. The implications of these findings for the leadership literature are discussed.