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Three essays on the economics of merger control

Affeldt, Pauline Luise

Competition policy is the design and enforcement of competition rules ensuring that companies compete fairly with each other. It is one of the cornerstones of the European Union’s program to enhance the European single market and foster growth. Competition policy covers four areas ranging from monitoring and blocking anticompetitive agreements, to abuses by dominant firms, to mergers and acquisitions, and state aid. Among these areas of antitrust enforcement, merger control plays a special role as it is the only area of ex ante enforcement. Since 1990, when the European Communities Merger Regulation came into force, all major concentrations must be notified and scrutinized by the Directorate-General for Competition to ensure that consumers are not harmed. This dissertation empirically analyzes the effectiveness of European merger control. First, we study the time-dynamics of the European Commission’s merger decision procedure over the first 25 years of European merger control using a new relevant market level dataset containing all merger cases with an official decision documented between 1990 and 2014. Second, we evaluate the predictability of the European Commission’s merger decision procedure before and after the 2004 merger policy reform using the highly flexible, non-parametric random forest algorithm to predict competitive concerns in markets affected by a merger. Finally, we focus on one particular market and empirically investigate the impact of multi-homing in two-sided markets using a dataset on the Italian daily newspaper market. Ignoring multi-homing behavior is likely to bias the conclusions of exercises such as market definition or merger evaluation in cases involving multi-sided platforms.
Wettbewerbspolitik beinhaltet die Entwicklung und Durchsetzung von Wettbewerbsregeln, um den fairen Wettbewerb zwischen Unternehmen zu gewährleisten. Sie ist zentraler Bestandteil des Programmes der Europäischen Union zur Stärkung des europäischen Binnenmarktes und zur Förderung des wirtschaftlichen Wachstums. Die Wettbewerbspolitik besteht aus vier Bereichen, der Unterbindung koordinierten Verhaltens und des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung, der Fusionskontrolle und der Prüfung staatlicher Beihilfen. Innerhalb der verschiedenen Bereiche der Wettbewerbspolitik spielt die Fusionskontrolle eine besondere Rolle, da es sich bei ihr als einzige um eine ex ante Durchsetzung handelt. Seit dem Inkrafttreten der Fusionskontrollverordnung im Jahr 1990, müssen alle größeren Unternehmenszusammenschlüsse, welche die Märkte mehrerer europäischer Länder betreffen, bei der Generaldirektion Wettbewerb angemeldet und von dieser geprüft werden, um sicherzustellen, dass Verbraucher durch die Fusion nicht schlechter gestellt werden. Die vorliegende Arbeit analysiert empirisch die Effektivität der europäischen Fusionskontrolle. Zunächst wird die Zeitdynamik der Fusionsverfahren der Europäischen Kommission über die Jahre 1990 bis 2014 auf Basis eines Datensatzes, der alle von der Fusion betroffenen Produkt- und geographischen Märkte erfasst, untersucht. Zweitens wird mit Hilfe von flexiblen, nicht-parametrischen Random Forest Algorithmen die Vorhersagbarkeit der Fusionsentscheidungen vor und nach der Reform der Fusionskontrollverordnung in 2004 analysiert. Mit dem Fokus auf einen konkreten Markt, werden abschließend die Auswirkungen von Multi-Homing in zweiseitigen Märkten unter Verwendung eines Datensatzes von italienischen Tageszeitungen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass im Falle von mehrseitigen Plattformen eine Nicht-Berücksichtigung von Multi-Homing die wettbewerbliche Beurteilung bezüglich der Marktdefinition und der Wirkung von Fusionen verzerren kann.