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Eine interkulturelle Wirtschaftsethik der globalen Gerechtigkeit
der Einsatz Julius Nyereres
Dömötör, Jessica
Die vorliegende Arbeit legt den Grundstein für eine interkulturelle Orientierung der Wirtschaftsethik, indem sie wirtschaftsethische Leitlinien um die Respektierung anderer Denktraditionen erweitert. Der Ansatz bedient sich zweier Disziplinen: Zum einen der interkulturellen Philosophie, welche die Bedingung aufstellt, bei der Betrachtung von Sachfragen möglichst viele kulturell unterschiedliche Denktraditionen zu berücksichtigen; zum anderen der Wirtschaftsethik, die das skandalöse Ungleichgewicht der verschiedenen Weltregionen und -kulturen benennt und die historisch geschaffenen Machtverhältnisse reflektiert.
Der Blickwinkel eines globalen Diskurses in der Wirtschaftsethik richtet sich darauf, wissenschaftliche und soziale Traditionen unterschiedlicher Kulturen methodisch zu systematisieren und zu reflektieren und das Einbeziehen unterschiedlicher Denktraditionen in ethische Überlegungen als globalen Standard zu setzen.
Um die Thesen einer interkulturell orientierten Wirtschaftsethik zu veranschaulichen, wird der Ansatz von Julius Nyerere als Perspektive auf wirtschaftsethische Fragestellungen genutzt. Die aus seinem, unter dem Stichwort Ujamaa erfassten, Gesellschaftsentwurf abgeleiteten Forderungen für eine interkulturell orientierte Wirtschaftsethik werden als Grundlage für internationale Gerechtigkeit herausgestellt.
Dies dient der Annäherung verschiedener Traditionen und verfolgt das Ziel, die gegenseitigen Abhängigkeiten, globalen Verbindungen und die Konsequenzen aus historischen Beziehungen zu fokussieren und so zu einer ethischen Ausrichtung zu gelangen, welche die daraus entstehenden Probleme ethischer Begründungsdiskurse angemessen und respektvoll bearbeitet.
The main achievement of this thesis lies in unifying the two disciplines economic ethics and intercultural philosophy. Thereby a foundation for an intercultural approach to economic ethics is created. This is done by taking different ways of thinking into account when dealing with economic ethics. One the one hand, I deal with intercultural philosophy, in which it is assumed that as many culturally different ways of thinking as possible need to be considered when searching for solutions of factual issues. One the other hand, I adopt the perspective of economic ethics that reveals the scandalous inequality among the world's regions and cultures and reflects upon the historically grown imbalances of power. The point of view of a global approach in economic ethics aims at systematising and reflecting upon scientific and social traditions of different cultures. The adoption of various traditions of thinking, has to be developed as a general global standard in ethics.
In order to illustrate the assumptions of intercultural economic ethics, I employ the concept of Julius Nyerere and transfer his perspective onto economic ethical issues. Known as Ujamaa, Nyerere has developed an idea of society from which I derive requests for an interculturally orientated economic ethics. These requests serve as the foundation for my definition of international justice.
This serves as a concept in which different traditions are united with the aim of focusing on mutual dependencies, global connections and consequences resulting from historical relations. Leading discourses of ethical reasoning on these issues calls for a respectful and appropriate treatment for which I have developed guidelines.