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Global sustainability governance: integrated scientific assessment at a critical inflection point

Jabbour, Jason

Achieving global sustainability calls for deliberate and radical transformations. Limitations in established global governance and knowledge systems require an overhaul of the international processes that can generate a widely accepted body of credible scientific advice. In the 1970s, when the concept of integrated scientific assessment was conceived, prevailing conditions and assumptions sought descriptions of the issues under scrutiny. Those conditions have changed – with a deluge of data and information to synthesize, the perils of globalization to navigate, and new inequities to confront. In the global sustainability context, expectations of assessments shifted over the decades towards a greater emphasis on, and engagement with, possible solutions. This important evolution raises serious challenges and new opportunities to improve the utility of assessments and refine their ability to influence critical decisions amidst contested and uncertain futures. This dissertation investigates how current knowledge systems across the integrated scientific assessment landscape help or hinder efforts to advance global sustainability governance. While it considers the significance of the challenges, it also explores the potential to go beyond synthesis and interpretation and to instead explicitly engage in an integrated, contextualized evaluation of solution pathways and policy performance. The first chapter of this dissertation gives a context-setting introduction. The second chapter presents an evaluation of progress made towards achieving selected internationally agreed goals and objectives since the 1972 UN Conference on the Human Environment. The evaluation reveals very limited sustained progress (an average of less than 5% achieved of the 90 goals evaluated) and suggests that, given current trends, most internationally agreed goals are unlikely to be met or to achieve a significant measure of success within their respective commitment periods. The analysis suggests a widening incongruence, and tension, between knowledge production systems and their ability to interact with and influence international performance. The following three chapters provide analyses and insights on the implications of the global sustainability-governance landscape, as global integrated assessments have progressed towards an increasingly demanded and already observable consideration of solutions. Chapter 3 provides a succinct overview and analysis of existing and anticipated challenges at the science-policy-society interface. Chapter 4 examines the changing role and coevolving orientation of integrated scientific assessments and the political context in which they have been embedded since their inception. Chapter 5 introduces a new conceptual framework for global integrated scientific assessments with norms for addressing the plurality of perspectives, dissent and controversy and for the treatment of uncertainty and diverging viewpoints. The final core chapters provide practical and more specific insights into how contemporary assessment processes can be powerful platforms for collaboration beyond disciplines and between scientific and policymaking communities. Each of the two chapters presents a case study, one covering the multiple pressures on land-based ecosystems and the other examining the various components of urban food security. These chapters demonstrate that rigorous scientific assessments will be more valuable in the role of evaluating response options and informing solution pathways than as updates in the context of an endless cycle of incremental problem analysis. In summary, the extent to which integrated scientific assessments can guide choices and influence decisions has become limited, due to their antiquated structures and processes. Remedying this willrequire a new generation of tools and analytical capacities for policy assessment and for addressing increased complexity. Also needed are multiple reinforcing channels of influence and representation, including cross-national learning, and a full exploitation of digital communication and collaboration in an era of constrained resources and travel. Harnessing these opportunities offers great potential for reimagining the role and structure of integrated scientific assessments in the quest to more effectively inform governance and foster a new political economy of global sustainability.
Um das Ziel globaler Nachhaltigkeit zu erreichen, muss ein radikaler und vor allen Dingen bewusster Wandel statttfinden. Die sich abzeichnenden Grenzen und Beschränkungen etablierter Governancesysteme zur Wissensgenerierung auf internationaler Ebene erfordern ein Neu- und Umdenken, so dass die bestehenden Prozesse weiterhin zu einer glaubwürdigen wissenschaftlichen Beratung beitragen können. Als das Konzept der integrierten wissenschaftlichen Beurteilung im Kontext der 1970er Jahre konzipiert und konkretisiert wurde, lag der Fokus auf einer Beschreibung der zu untersuchenden Thematiken. Dieser Kontext hat sich geändert, unter anderem durch die klarer zu Tage tretenden Ungleichheiten die es zu konfrontieren gilt, die negativen Rückwirkungen der Globalisierung, und eine Explosion der Verfügbarkeit von Daten und Information die es zu verarbeiten gilt. Im Kontext der Diskussion um globale Nachhaltigkeit haben sich somit die Erwartungen an wissenschaftliche Beurteilungen im Laufe der Jahrzehnte verändert, hin zu einer stärkeren Betonung auf - und Auseinandersetzung mit - möglichen Lösungen. Diese Entwicklung wirft wichtige Fragen auf und bietet zugleich neue Möglichkeiten, um den Nutzen wissenschaftlicher Assessments zu verbessern mit dem Ziel, konfliktreiche Entscheidungen in eine sinnvolle Richtung zu informieren. Diese Arbeit untersucht, wie die etablierten Prozesse der Wissensgenerierung in integrierten wissenschaftlichen Assessments das Ziel globaler Nachhaltigkeits governance unterstützen oder behindern. Dabei werden sowohl die Herausforderungen berücksichtigt, als auch das Potenzial untersucht, über die Synthese und Interpretation von Information hinauszugehen um eine integrierte, kontext-spezifische Bewertung möglicher Lösungswege vorzunehmen. Das erste Kapitel stellt das Thema und führt in die Zusammenhänge und in die Fragestellung ein. Das zweite Kapitel beurteilt die Fortschritte zur Erreichung ausgewählter Ziele, die in der UN Konferenz über die Umwelt des Menschen von 1972 vereinbart wurden. Die Bewertung zeigt, dass nur sehr begrenzte Fortschritte erzielt wurden (durchschnittlich weniger als 5% bei 90 bewerteten Zielen) und legt nahe, dass es angesichts der aktuellen Trends unwahrscheinlich ist, dass die international vereinbarten Ziele erreicht, oder signifikante Erfolge innerhalb der Verpflichtungsfristen, erreicht werden können. Die Analyse deutet auf eine zunehmende Spannung zwischen Wissensgenerierung und ihrer angewandten Problemlösungsfähigkeit hin. Die Kapitel 2-5 analysieren, wie sich die Prozesse der Wissensgenerierung und wissenschaftlichen Assessments auf die globale Nachhaltigkeits-Governance-Landschaft auswirken, insbesondere im Zuge der globalen Nachfrage nach Lösungen und der zeitnahen Evaluierung dieser Politiken. Kapitel 3 bietet einen kurzen Überblick und eine Analyse der bestehenden und zu erwartenden Herausforderungen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Kapitel 4 untersucht die sich ändernde Rolle und Ausrichtung integrierter wissenschaftlicher Beurteilungen im politischen Kontext, in dem sie seit ihrer Einführung stattgefunden haben. Kapitel 5 führt einen neuen konzeptionellen Rahmen zur Diagnose und Bearbeitung von Konflikten im Rahmen der Erstellung gon global-integrierte wissenschaftlichen Assessments ein, der die Vielzahl von Perspektiven, Meinungsverschiedenheiten und Kontroversen berücksichtigt, als auch die Behandlung von Unsicherheit. Die letzten beiden Kernkapitel bieten praktische und spezifische Einblicke, wie zeitgemäße Assessmentprozesse leistungsfähige Plattformen für die Zusammenarbeit über Disziplinen hinweg, und zwischen wissenschaftlichen und politischen Gemeinschaften hindurch, sein können. Es werden zwei Fallstudien vorgestellt, die einerseits den vielfältigen Druck auf landgestützte Ökosysteme, und andererseits die unterschiedlichen Komponenten städtischer Ernährungssicherheit untersuchen. Diese Kapitel zeigen, dass wissenschaftliche Assessments Lösungswegen wertvoller sind als einfache Aktualisierungen inkrementeller, technischer Problemanalysen. Zusammenfassend zeigt die Arbeit, dass das Ausmaß in dem integrierte wissenschaftliche Assessments Entscheidungen befördern oder beeinflussen können, derzeit nochstärker begrenzt ist als notwendig, hauptsächlich aufgrund veralteter Strukturen und Prozesse. Um dies zu beheben, ist eine neue Generation von Instrumenten und Analysekapazitäten erforderlich, so dass Politikoptionen unter zunehmender Komplexität evaluiert werden können. Darüber hinaus sind andere verstärkende Einfluss- und Repräsentationskanäle erforderlich, grenzüberschreitende Lernen, und eine vollständige Nutzung digitaler Kommunikation, vor allen Dingen in Zeiten begrenzter Geldmittel und Reisemöglichkeiten. Die Nutzung dieser Möglichkeiten bietet ein großes Potenzial für eine Neugestaltung der Rolle und Struktur integrierter wissenschaftlicher Assessments mit dem Ziel Governancesysteme der globalen Nachhaltigkeit zu stärken und zu fördern.