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The Effectiveness of Participatory Environmental Planning. The Case of Water Planning in the US State of Washington and in the German State of Lower Saxony

Reisert, Jessica

Inst. Landschaftsarchitektur und Umweltplanung

Die Einbeziehung einer Vielzahl verschiedener Interessenvertreter im Rahmen der Umweltplanung wird als entscheidender Faktor angesehen, um Lösungen für Umweltprobleme zu finden und umzusetzen. Beweggrund für die Beteiligung verschiedener Interessen ist häufig eine gesteigerte Effektivität der Entscheidungsfindung. Kriterien für die Effektivität sind zum einen die Qualität der Entscheidung und zum anderen die Qualität der Implementierung. Lokales Wissen und Kenntnisse über die Werte und Ansichten und die Akzeptanz der Akteure verbessern die Informationsbasis; diese verbesserte Informationsbasis wirkt sich auf die Entscheidungsqualität aus. Die Implementierungsqualität in partizipativen Planungen wird durch folgende Faktoren beeinträchtigt: Zunahme von Informationen und erhöhtes Umweltbewusstsein der Akteure, Akzeptanz und Identifikation mit der Entscheidung, Ausgleich gegensätzlicher Interessen zur Vermeidung von Rechtsstreitigkeiten und damit verbundenen Kosten und Bildung von Vertrauen zwischen den Beteiligten. Die empirische Untersuchung der Wirksamkeit von partizipativen Prozessen in der Umweltplanung ist jedoch noch unzureichend. An diesem Punkt setzt die vorliegende Dissertation an und liefert einen Beitrag zur Diskussion über die Effektivität partizipativer Umweltplanung. Untersucht wurden Fallstudien im Bereich der partizipativen Wasserplanung im US-Bundesstaat Washington und im Bundesland Niedersachsen. Grundlage für die Untersuchung der Wirksamkeit bilden die Qualität der Entscheidung (operationalisiert anhand der Berücksichtigung von Meinungen und Vorstellungen verschiedener Interessenvertreter in den Wassermanagementplänen als ein Indikator für die Akzeptanz der Entscheidung) sowie die Qualität der Implementierung (operationalisiert anhand von Wahrnehmungen und Sichtweisen der Beteiligten über umweltrelevante Auswirkungen der partizipativen Wasserplanung). Die Ergebnisse der Fallstudienanalyse zeigen, dass die Qualität der Wassermanagementpläne in beiden Ländern durch die Berücksichtigung verschiedener Interessen und die Einbeziehung der Ansichten und Werte der Teilnehmer positiv beeinträchtigt wird. Unterschiede zwischen Deutschland und den USA beziehen sich auf die Themen, die die Planungsgruppen diskutierten, auf den Einfluss bestimmter Interessengruppen und auf die Bindungswirkung der Ergebnisse. Die Untersuchung der Wahrnehmungen der Planungsakteure anhand von Interviews machte eine Verbindung zwischen Prozess, output (Wassermanagementplan als Ergebnis der Planung), Implementierung und outcomes (umweltrelevanten Auswirkungen der Planung) deutlich. Die Ergebnisse zeigen, dass es wichtig ist nicht nur die Einzelkomponenten eines partizipativen Planungsprozesses wie z.B. die umweltrelevanten outcomes, sondern auch den gesamten Prozess sowie die Beziehungen zwischen den einzelnen Elementen und Faktoren zu betrachten. Der Beteiligungsprozess bildete laut Interviewpartnern eine Schlüsselrolle für die erfolgreiche Entscheidungsfindung und Akzeptanz und führte zu Wassermanagementplänen von guter Qualität. Social outcomes (Vertrauensbildung, gute Beziehung zu den Behörden, Verständnis für andere Sichtweisen, Berücksichtigung von fachlichem sowie lokalem Wissen, Konfliktlösung) halfen erfolgreiche Pläne von hoher Qualität zu produzieren, (Restaurierungs-)Projekte umzusetzen, neue Anlieger einzubeziehen und als Konsequenz die Umweltbedingungen zu verbessern. Die Umsetzung der Pläne wurde von den Interviewpartnern als erfolgreich angesehen, Gründe waren der partizipative Planungsprozess, eine ausreichende Finanzierung, die Unterstützung der Öffentlichkeit, die kompetente Leitung des Planungsprozesses und die frühzeitige und kontinuierliche Einbeziehung verschiedener Interessen. Verbesserte Umweltbedingungen wurden in den Planungsgebieten festgestellt und häufig mit bestimmten Projekten in Verbindung gebracht. Jedoch sind diese Verbesserungen schwer zu quantifizieren und könnten auch das Ergebnis früherer partizipativer Planungsprozesse sein. Die Mehrzahl der Interviewpartner erachtet die Ergebnisse partizipativer Umweltplanung dennoch als effektiv um die Umweltbedingungen in den Planungsgebieten zu verbessern.
The involvement of a wide range of different stakeholders is regarded as crucial to provide and implement solutions to environmental problems. The motivation for participation is often justified by an increase in the effectiveness of decision-making. Two criteria for effectiveness are the quality of the decision, and the quality of the implementation. The quality of the decision in participatory efforts is formed by an improved information base enhanced through local knowledge and knowledge about values, views, and the acceptance of the actors. The quality of the implementation is affected by an increase of information and environmental awareness of the actors, acceptance and identification of the decision, balancing competing interests to decrease legal disputes and associated costs, and the creation of trust between the actors. However, the empirical investigations of the effectiveness of participatory processes in environmental planning are inadequate. At this point, this dissertation thesis contributes to the discussion about the effectiveness of participatory environmental planning by investigating case studies of participatory water plan-ning in the US State of Washington and the German State of Lower Saxony. The evaluation of the effectiveness of participatory environmental processes was based on the quality of the decision and the quality of the implementation. The quality of the decision was operationalized by the incorporation of stakeholders’ views into the final water management plan as an indicator of acceptance. The quality of the implementation is related to stakeholders’ perceptions of the environmental outcomes of participatory water planning. The results of the case study analysis show that the quality of the planning outputs is positively affected through the consideration of different interests and through the incorporation of their perspectives and values. In detail, the following results were generated: the representation of stakeholders was inclusive, comments were for the most part integrated in the final plans, and plans are of relatively good quality according to the selected criteria. Differences between both countries were related to: the key issues that planning groups discussed, the influence of specific stakeholder groups, and the binding character of the results. The investigation of stakeholders’ perceptions of watershed planning in Washington and in Lower Saxony revealed a linkage between process, output, implementation, and environmental outcomes. The findings demonstrate that it is important to look not only at the individual factors of participatory planning processes such as environmental outcomes, but also at the whole process and the relationship between the different factors. The participatory process has played a key role for successful decision-making and acceptance and has led to watershed management plans of good quality according to the interviewees. Social outcomes (building of trust, a good relationship to governmental agencies, understanding of other perspectives, consideration of technical as well as local knowledge, solving of conflicts) have helped to produce high quality successful plans, to implement projects, to involve new landowners, and in consequence to improve environmental conditions. The implementation of plan activities was considered successful by the interviewees due to the participatory planning process, funding, community support, leadership, and early and continued involvement of different stakeholders. Ecological improvements were noticed in the planning areas and were often linked to specific projects. However, improvements are hard to quantify and may also be the result of previous (participatory) efforts. Most of the interviewees consider participatory environmental planning outputs as effective in terms of improving ecological conditions.