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Influence of cultural characteristics on designers’ approaches – an empirical study
Influence of cultural characteristics on designers’ approaches – an empirical study
Gautam, Vivek
Inst. Maschinenkonstruktion und Systemtechnik
In der Produktentwicklung global agierender Unternehmen arbeiten Konstrukteure mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, in der Regel örtlich verteilt, zusammen. Eine Literaturrecherche hat gezeigt, dass die Einflüsse kultureller Hintergründe auf das Vorgehen von Konstrukteuren bisher nicht untersucht worden sind. Folglich fehlt eine Unterstützung für Konstruktionsprozesse mit interkulturellen Entwicklungsteams. Diese Dissertation befasst sich mit diesem Defizit und präsentiert die Forschungsergebnisse zum Thema Einflüsse kultureller Eigenschaften auf das Vorgehen von Konstrukteuren. Im Fokus der Studie standen Konstrukteure aus Deutschland, Indien und China. Anhand einer ausführlichen Literaturrecherche wurden sechs kulturelle Eigenschaften ermittelt, die in Abhängigkeit vom kulturellen Hintergrund der Konstrukteure Einfluss auf das Vorgehen beim Konstruieren ausüben könnten. Um zu untersuchen, wie sich die Konstruktionsprozesse von Konstrukteuren aus verschiedenen Kulturen unterscheiden, wurden in einer empirischen Studie unter Beteiligung von Konstrukteuren aus der Industrie in Deutschland und Indien je vier, und in China sechs Untersuchungen durchgeführt. Die Konstrukteure wurden beim Lösen einer vorgegebenen Konstruktionsaufgabe in einer Laborsituation beobachtet. Die per Video aufgenommen Prozesse wurden transkribiert, analysiert und verglichen. Die Ergebnisse zeigen ein gemischtes Bild. Der Einfluss der anhand der Literatur ermittelten kulturellen Eigenschaften auf das Vorgehen von Konstrukteuren variiert deutlich. Der Einfluss der Eigenschaft „Richten der Aufmerksamkeit entweder auf Objekte oder auf Zusammenhänge beim Ableiten von Bewertungskriterien“ wurde in jeder Kulturgruppe beobachtet. Der Einfluss von drei weiteren Eigenschaften wurde jedoch nicht in jeder Kulturgruppe beobachtet. Diese sind: „Berücksichtigung oder Nichtberücksichtigung situativer Einflüsse bei der Erfassung von Benutzererwartungen in der Problem- und Anforderungsanalyse“, „analytisches oder holistisches Arbeiten an Funktionen bei der Lösungsfindung“ und „formales oder intuitives Argumentieren bei der Lösungsbewertung“. Der beobachtete Einfluss zweier folgender Eigenschaften wich von dem gemäß der Literatur erwarteten Einfluss ab: „Ablehnen oder Akzeptieren eines Widerspruches bei der Lösungsverbesserung“ und „Arbeiten an Funktionen in einer monochronischen oder polychronischen Weise“. Abgesehen von einigen Einschränkungen übten die ersten drei erwähnten Eigenschaften einen deutlichen oder zumindest gewissen Einfluss auf das Vorgehen beim Konstruieren aus. Ein Vergleich der Reihenfolge von durchgeführten Konstruktionstätigkeiten zeigte unterschiedliche Tendenzen – die Konstrukteure aus China haben ‚von außen nach innen‘ gearbeitet, die aus Deutschland ‚von innen nach außen‘ und die aus Indien verfolgten beide Tendenzen. Die Ergebnisse zeigen, dass die kulturellen Eigenschaften einen signifikanten Einfluss auf das Vorgehen der Konstrukteure haben. Basierend auf den Ergebnissen wurden erste Vorschläge für das Konstruieren in multi-kulturellen Teams abgeleitet.
In globally operating companies, designers with different cultural backgrounds work together, normally not co-located, to develop products. Literature shows that so far the influences of the designers’ cultural background on the design approaches have not been investigated. As a consequence, there is a lack of support for design processes which are performed in intercultural teams. This dissertation intends to address this deficit by presenting the results of a study into the influence of cultural characteristics on designers’ approaches. The focus was on designers in Germany, India and China. In a detailed literature study six cultural characteristics were identified, which could be expected to influence the design approach depending on the cultural background of the designers. To investigate how the design processes of designers from different cultures differ, an empirical study was conducted under participation of designers drawn from industrial practice in Germany (four cases), India (four cases) and China (six cases). The designers were observed while solving a given design problem in a laboratory setting. All design processes were recorded on video, transcribed, analysed and compared. The findings present a mixed picture. The influence of the cultural characteristics, which were derived from the literature, on the design approaches varies clearly. The influence of the characteristic “paying attention either to objects or to relationships when deriving selection criteria” was observed for each cultural group. The influence of further three characteristics was observed, however, not for each cultural group. These are: “addressing or not addressing situational influences in predicting user needs when analysing problem and requirements”, “treating functions analytically or holistically when finding solutions” and “giving formal or intuitive reasoning when evaluating solutions”. The influence of two of the characteristics was observed to deviate from that what was expected based on the literature. These are: “avoiding or accepting a contradiction when improving solutions and embodiments” and “working on functions in a monochronic or polychronic way”. Despite the limitations, the first three mentioned cultural characteristics had clear or at least some influence on the design approaches. A comparison of the order in which design activities were performed showed different tendencies – the designers from China worked ‘from the outside inwards’, from Germany worked ‘from the inside outwards’ and from India shared both tendencies. The findings show that the cultural characteristics have a significant influence on the designers’ approaches. Based on the findings, initial suggestions for design in multi-cultural teams were derived.