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Demographischer Wandel

Chancen und Risiken für eine nachhaltige Landschaftsentwicklung ; eine Untersuchung anhand von Fallstudien in den neuen Bundesländern

Moorfeld, Maria

Der demographische Wandel hat Auswirkungen auf soziale, technische und wirtschaftliche Fragen, aber auch auf die räumlichen Entwicklungen im städtischen und ländlichen Raum sowie auf den Naturschutz und die Landschaftsentwicklung. Im Rahmen bisheriger Studien, die sich mit den Wechselwirkungen zwischen demographischem Wandel und der Landschaftsentwicklung auseinandergesetzt haben, sind jedoch kaum empirische Untersuchungen durchgeführt worden, die sich mit einzelnen Räumen befasst haben. Mit den hier durchgeführten qualitativ-empirischen Fallstudien soll ein Beitrag zur Schließung dieser Forschungslücke und zum besseren Verständnis sozial-ökologischer Systeme bzw. von Mensch-Umwelt-Systemen geleistet werden. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche Rolle Bevölkerungsrückgang und Alterung, als Kennzeichen des demographischen Wandels, für die Landschaftsentwicklung in ausgewählten Fallstudienräumen im ländlichen Raum der neuen Bundesländer spielen und ob unter den gegebenen Rahmenbedingungen eine nachhaltige Landschaftsentwicklung möglich ist und dauerhaft etabliert werden kann. Ziel der Arbeit ist es, die Wechselbeziehungen zwischen Bevölkerungsrückgang, Alterung und Landschaftsentwicklung in den ausgewählten Fallstudienräumen zu untersuchen und darzustellen. Dies erfolgt mit Hilfe von Konstellationsanalysen, in die hauptsächlich Ergebnisse aus leitfadengestützten Experteninterviews und darüber hinaus auch Analysen statistischer Daten und Dokumente eingeflossen sind. Im Rahmen der Fallstudien wurde untersucht, wie und in welchem Umfang der demographische Wandel Auswirkungen auf die Landschaftsentwicklung in den ausgewählten Räumen hat. In diesem Zusammenhang wird diskutiert, welche Chancen, Risiken und Handlungserfordernisse sich aus dem Ziel der Umsetzung einer nachhaltigen Landschaftsentwicklung ergeben und wie die Entwicklung von Leitbildern mit den Akteuren vor Ort einen solchen Prozess unterstützen kann. Die Landkreise Demmin (Mecklenburg-Vorpommern), Oberspreewald-Lausitz (Brandenburg) und Löbau-Zittau (Freistaat Sachsen) wurden als Fallstudienräume ausgewählt. Sie sind durch einen hohen absoluten und prozentualen Rückgang der Bevölkerungszahl gekennzeichnet, weisen darüber hinaus einen Alterungsprozess auf, unterscheiden sich jedoch im Hinblick auf die Bevölkerungsdichte. Zudem liegen die einzelnen Räume in unterschiedlichen Naturräumen und Bundesländern und weisen unterschiedliche Flächennutzungsstrukturen auf. Unter Verwendung der genannten Methodenbausteine konnten die wichtigsten Einflussfaktoren der Landschaftsentwicklung, der Einfluss des demographischen Wandels und deren Wechselwirkungen näher bestimmt werden. Viele der auf Basis der Experteninterviews abgeleiteten Zusammenhänge konnten jedoch nicht mit Hilfe quantitativer Daten empirisch überprüft werden. Anhand der Konstellationsanalysen wird jedoch sichtbar, wie komplex das Wirkungsgefüge zwischen demographischem Wandel und anderen Einflussfaktoren der Landschaftsentwicklung ist, und wie der demographische Wandel mit seinen Komponenten Bevölkerungsrückgang und Alterung darin zu verorten ist. Die Ergebnisse der Fallstudien zeigen, dass der demographische Wandel und seine Kennzeichen Bevölkerungsrückgang und Alterung die Landschaftsentwicklung in den untersuchten Räumen beeinflussen. Dabei wirkt der demographische Wandel vor allem indirekt auf die Landschaftsentwicklung. Unter diesen Rahmenbedingungen ergeben sich sowohl Chancen als auch Risiken für eine nachhaltige Landschaftsentwicklung. Um die entstehenden Chancen nutzen und die Risiken mindern zu können, wurden auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse Handlungsfelder definiert. Diese sollten in den Fallstudienräumen adressiert werden. Denn so kann die Umsetzung einer nachhaltigen Landschaftsentwicklung unterstützt und gefördert werden.
Demographic change has effects on social, technological and economic aspects, but also on spatial developments in urban and rural areas as well as on nature conservation and landscape development issues. Previous studies have not conducted empirical enquiries in specific regions on interdependencies between demographic change and landscape development so far. In this study qualitative-empirical case studies have been carried out in order to contribute to a better understanding of social-ecological systems as well as human-enviroment-systems. This research deals with the question which role population decline and ageing, as two main characteristics of demographic change, are playing for landscape development in the chosen case study areas and how a sustainable landscape development is possible under these circumstances. The rural case study areas are in Eastern Germany. The main objective of this research is to analyze and illustrate the interdependencies between population decline, ageing and landscape development in the chosen case study areas. Methods such as constellation analysis, expert interviews based on guidelines, analysis of statistical data and documents are used. Results from the expert interviews are of vital importance for this study. It has been analyzed how and to what extent demographic change has effects on landscape development. In this context it is also discussed which chances and risks can arise as well as measures which are necessary for putting a sustainable landscape development into practice. Moreover it is shown how this development can be supported by communication processes on guiding principles for these areas with stakeholders. Rural districts in three Federal states were chosen: Demmin (Mecklenburg-West Pommerania), Oberspreewald-Lausitz (Brandenburg) and Löbau-Zittau (The Free State of Saxony). They can be characterized by a high absolute and percentage population decline and an ageing process. They differ in population density and land-use structures and belong to different federal states as well as biogeographical regions. Using the mentioned methods the most important driving forces of landscape development, the influence of demographic change and their interdependencies could be determined. However a lot of the derived interdependencies could not proved empirically by using quantitative data. They are mainly the results of the expert interviews. ,Constellation analyses show how complex these relations between driving forces of landscape development, demographic change and its characteristics population decline and ageing are and which role demographic change is playing in it. The results of the case studies are illustrating that demographic change and its characteristics population decline and ageing have an effect on landscape development in the chosen areas. Main findings are that demographic change has mainly an indirect effect on landscape development. On the basis of new knowledge regarding the interdependencies between demographic change, further driving forces and landscape development, it could be shown, that under these conditions chances and risks for a sustainable landscape development can arise. In order to use the chances and to reduce the risks options for action are defined on the basis of the case study results. These actions should be taken into account because this would help to support and stimulate a sustainable landscape development in the case study areas.