Ittel, AngelaHeese, Anke2015-11-202014-10-312014-10-312014-08-31urn:nbn:de:kobv:83-opus4-56458https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4474http://dx.doi.org/10.14279/depositonce-4177Die vorliegende Arbeit ist eine empirische Untersuchung der Frage, wie sich eine längerfristige unterrichtspraktische Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung zum Thema "Soziale Kom­petenz im Unterricht der Grundschule" auf die Selbstwahrnehmung der Sozialkompetenz der Lehrkräfte auswirkt. An der Fortbildung nahmen 21 Lehrerinnen und Lehrer gemischten Alters und Geschlechts aus zwei Berliner Schulen teil. 21 weitere Lehrkräfte bildeten die Vergleichs­gruppe. Durch fünffach wiederholte Abfrage per Fragebogen wurde im Verlauf der siebentei­ligen Fortbildung, die sich insgesamt über einen Zeitraum von 10 Monaten erstreckte, eine signifikante Veränderung in der Selbstwahrnehmung der Sozialkompetenz (p=.014) und des sozial-kompetenten Verhaltens (p=.021) der an der Fortbildung teilnehmen­den Lehrerinnen und Lehrer ermittelt. Mit dieser Arbeit soll ein Beitrag zu einem umfassenderen Verständnis der Wirkungs- und Einflussmöglichkeiten von Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung geleistet werden. Die Relevanz der Untersuchung ergibt sich aus dem Gesamtzusammenhang, auf den im theoretischen Teil der Arbeit rekurriert wird. Dazu werden nach einer Be­griffsklärung die Aufgaben und Ziele der Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung unter Berück­sichtigung ihrer historischen Entwicklung überblicksartig erläutert. Beachtung findet auch die strukturell und organisatorisch spezifische Fortbildung in den Regionen Berlin und Brandenburg, wobei anhand der Darstellung des Angebots kri­tisch der eigentliche Bedarf diskutiert wird. In diesem Zusammenhang wird die Wichtigkeit sozialer Kompeten­zen als Grundlage für Berufsbewältigungsfähigkeiten skizziert, die bereits durch wissenschaftliche Studien ebenso belegt wurde (vgl. Altenfels, 2007; Schaarschmidt, 2010) wie die zentrale Stellung der Selbstwirksamkeitserwartung (Kompetenzüberzeugung). Letztere wird als grundlegend für eine kompetente Selbst- und Handlungsregulationsfähigkeit im schulischen Berufsalltag erachtet; die Wahrnehmung der eigenen sozialen Kompetenzen steht in engem Zusammenhang mit den Kompetenzüberzeugungen (vgl. Schwarzer & Hallum, 2008; Schwarzer & Jerusalem, 1981, 2002; Schwerdtfeger, Konermann & Schönhofer, 2008). Indem weiterhin die bisherigen Studi­en zur Lehrerfortbildungsforschung überblicksartig beleuchtet werden, wird verdeutlicht, wo­durch sich die vorliegende Arbeit von den bisherigen Untersuchungen abgrenzt. Das signifikant positive Ergebnis der Untersu­chung könnte ein Arbeitsfeld innerhalb der Lehrerfortbildungsforschung eröffnen, das in bisherigen Studien noch keine entsprechend dokumentierte Berücksichtigung fand. Wenn in weiterführenden Studien nachgewiesen werden könnte, dass eine positiv veränderte Wahrnehmung der eigenen Sozialkompetenz der Lehrerinnen und Lehrer einen positiven Effekt auf deren physische und psychische Gesundheit ausüben würde, in dem sich z. B. eine Verbesserung in den Berufsbewältigungsfähigkeiten oder eine Reduktion der Burnout-Anfälligkeit nachweisen ließe, dann könnte eine Lehrerfortbildung, die eigentlich die Aufgabe hat, zur Leistungssteigerung der Schülerin­nen und Schüler beizutragen, aufgrund ihrer diskreten Wirkungsweise ein wichtiges methodisches Instrument in der Lehrerfortbildung darstellen.This paper empirically investigates how a long-term, practice-oriented further education programme for teachers on "Social Competence in Elementary School Teaching" affects teachers perceptions of their own social competencies. One group of 21 teachers of mixed ages and genders from two Berlin schools took part in the further education programme; another 21 teachers were in the control group. Based on five questionnaires filled in by both groups over the course of the seven-part training programme, which spanned a total of ten months, it could be demonstrated that teachers who participated in the training programme significantly changed their perception of their own social competencies (p=0.14) and socially competent behaviour (p=.021). The aim of this paper is to furnish a deeper understanding of the potential effectiveness and impact of further education programmes on social competencies for teachers. The theoretical section of the paper addresses the general relevance of this topic of investigation. After defining key concepts, the paper provides an overview of the tasks and goals of the training programme with a view to its historical development. Other further education programmes in the Berlin and Brandenburg regions are mentioned, although the actual necessity of these programmes will be critically analysed with reference to their specific course contents. In this context, the paper illuminates the importance of social competence as a basis for professional coping skills as well as the central position of self-efficacy expectations (i.e. belief in one’s own competence), both of which have been previously substantiated in scientific studies (cf. Altenfels, 2007; Schaarschmidt, 2010). The latter are considered fundamental to one’s ability to competently regulate one’s actions and behaviour in everyday school settings, while the perception of one’s own social competence is closely tied to the belief in one’s own competence in general (cf. Schwarzer & Hallum, 2008; Schwarzer & Jerusalem, 1981, 2002; Schwerdtfeger, Konermann & Schönhofer, 2008). By taking a general look at past studies on further education programmes for teachers, light is shed on the way in which this paper distinguishes itself from other investigations. The significant positive findings of this study could give rise to a new area in research on further education for teachers that has not been addressed to date. If future studies were able show that teachers’ positively altered self-perception of their social competence has a positive effect on their physical and psychological health – e.g. by improving their professional coping skills or reducing susceptibility to burnout – then further-education programmes that are technically designed to improve student performance could constitute an important methodical tool with salubrious secondary effects for teachers, thanks its discrete mode of action.de150 Psychologie370 Bildung und ErziehungLehrerfortbildungsoziale KompetenzSelbstwahrnehmungSelbstwirksamkeitserwartungWirksamkeit von LehrerfortbildungTeacher trainingsocial competenceself-perceptionself-efficacy expectationseffectiveness of further education programmes for teachersDie Selbstwahrnehmung von Lehrerinnen und Lehrern im Verlauf einer unterrichtspraktischen Fortbildung zu sozialen KompetenzenDoctoral ThesisSelf-perception of teachers during a practice-oriented further education programme on social competency