Herrmann, JoachimGrasse, Jean2015-11-202003-01-102003-01-102003-01-10urn:nbn:de:kobv:83-opus-3722https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/767http://dx.doi.org/10.14279/depositonce-470Qualitätsmethoden werden in komplexen Entwicklungsprozessen häufig unzureichend aufeinander abgestimmt und unkoordiniert eingesetzt. Eine Auswertung bisheriger Studien zu diesem Thema zeigt drei mögliche Optimierungsansätze mit teilweise deutlichen Tendenzen zur Methodenkombination. Am Beispiel der Karosserieentwicklung und -planung entwickelt die Arbeit unter Anwendung des Kombinationsansatzes eine Methodik zur systematischen Vernetzung von Qualitätsmethoden im Sinne eines Gesamtoptimums. Hierzu werden denkbare Kombinationsmöglichkeiten und die daraus resultierenden Effekte beschrieben. Ausgangssituation ist die Formulierung eines Basismodells, welches den prinzipiellen Ablauf der Anwendung einer Qualitätsmethode zerlegt in die drei Teilprozesse: Management der Eingangsgrößen (Eingabe), Ausführung der Methodenvorschriften (Verarbeitung) sowie Management der Ergebnisse (Ausgabe). Die vollständige Ausführung jeder dieser drei Phasen schafft die Voraussetzung für den Erfolg. Für eine Kombination können bestimmte Phasen einer Qualitätsmethode mit einer Phase einer weiteren Qualitätsmethode verknüpft werden. Daraus ergeben sich drei denkbare Arten der Vernetzung: ·Übereinstimmungen im Eingabeprozeß, d.h. die mehrfache Nutzung identischer Eingangsgrößen sowie Abstimmung des Ressourcenmanagements, ·Vernetzte Verarbeitungsprozesse, d.h. Korrelationen in den Methodengrundlagen und -werkzeugen sowie die Nutzung gemeinsamer Ressourcen, ·Verknüpfung des Ausgabeprozesses und des Eingabeprozesses zweier Methoden, d.h. Übernahme eines Ergebnisses als aufbereitete Eingangsgröße. Solche Kombinationsfälle sind besonders vorteilhaft. So können die vorbereitenden Tätigkeiten vor Ausführung einer Qualitätsmethode rationalisiert werden. Es wird der Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen den Methodenteams gefördert. Der wichtigste Gewinn für die Projektarbeit ist die ganzheitliche Bearbeitung eines komplexen Qualitätsthemas durch einen Verbund spezialisierter Qualitätsmethoden. Die Erkenntnisse der Kombinationsmöglichkeiten werden genutzt zum Aufbau und zur Gestaltung eines Qualitätsmethodenverbundes, welcher den gesamten Entwicklungszeitraum eines Projekts bis zum Serienstart abdeckt. Diese Methodik teilt die Qualitätsarbeit eines Projekts in fünf Themenfelder ein, Handlungsfelder genannt, welche inhaltlich verwandte Qualitätsmethoden einem definiertem Ziel zuführen. Für jedes Handlungsfeld werden die geeigneten Qualitätsmethoden bzw. Qualitätsaufgaben ausgewählt und mit Hilfe der passenden Kombinationsform miteinander verknüpft. Jede Qualitätsmethode wird in einem Steckbrief anhand der Inhalte des Basismodells ausführlich beschrieben. Der resultierende Methodenverbund wird übersichtlich dargestellt in Form eines Qualitätsmanagementplans. Ein Umsetzungskonzept wird vorgestellt, um die Mitarbeiter in fünf Schritten mit der Idee der kombinierten Anwendung vertraut zu machen und ihnen die notwendigen Informationen und Qualifikationen zu geben. Zur Gewährleistung einer erfolgreichen Umsetzung in die betriebliche Praxis wird eine prozeßkettenübergreifende Steuerungsfunktion in Person eines Qualitätsgesamtverantwortlichen beschrieben. Er vermittelt den Projektteams die Hintergründe und Zusammenhänge der kombinierten Methodenanwendung, unterstützt die Auswahlprozesse und tritt als Bindeglied zwischen den Methoden auf. In zwei vom Verfasser begleiteten Fahrzeugprojekten wird die Implementierung in Beispielen vorgestellt.de620 Ingenieurwissenschaften und zugeordnete TätigkeitenAutomobilbauKarosserieentwicklungMethodenkombinationMethodenverbundQualitätsmethodenBeitrag zur Gestaltung eines Qualitätsmethodenverbundes in der Karosserieentwicklung und -planungDoctoral Thesis