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45+

Post-War Modern Architecture in Europe

Herold, Stephanie (Editor); Stefanovska, Biljana (Editor)

ISR Impulse Online (bis Bd. 50: ISR Graue Reihe)

Die architektonische und städtebauliche Nachkriegsmoderne gewinnt seit den 90er Jahren besonders in Fachkreisen verstärkt an Interesse. Gleichzeitig handelt es sich bei den Gebäuden, Ensembles und Freiraumstrukturen der Jahrgänge nach 1945 nach wie vor um ein gefährdetes Erbe. Dies liegt zum einen an einem oft nur schwer vermittelbarem Wert dieser Objekte an eine breitere Öffentlichkeit (bzw. den mangelnden Versuchen, dies zu tun), zum anderen auch an dem wirtschaftlichen, umwelttechnischen und infrastrukturellen Druck, dem sie in ihrer Materialität verstärkt ausgesetzt sind. Diese beiden Aspekte gehen jedoch Hand in Hand, da insbesondere bei mangelnder gesellschaftlicher Akzeptanz und Wertschätzung dem Druck durch andere Faktoren nachgegeben wird. Dies zeigt sich nicht nur in Deutschland, sondern auch im internationalen bzw. europäischen Kontext. Insbesondere in Osteuropa (ebenso wie in anderen europäischen Ländern, aber hier durch die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen verstärkt) sind vor allem Bauten der Nachkriegsmoderne einerseits besonders gefährdet und andererseits immer mehr Thema neuer Forschungen. Ein fachübergreifender, transnationaler Austausch findet jedoch kaum und wenn ungeplant und unstrukturiert statt. Hinzu kommt, dass auch Informationen zu den baulichen Objekten dieser Zeit oft nur schwer zugänglich und vielerorts kaum vorhanden sind. Forschungen über den lokalen bzw. nationalen Rahmen hinaus sind so ohne einen Austausch zwischen den Forschern nur schwer möglich. Dies ist besonders zu bedauern, da die meisten Architekten dieser Zeit sich durchaus international orientierten. Internationale Aspekte dieser Architektur sind aber auch nur durch eine Rekontextualisierung durch internationale Vernetzung und Informationsaustausch möglich. Ziel der hier dokumentierten Tagung, die vom 22.-24. Juli 2011 an der TU Berlin stattfand war es, jungen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus verschiedenen Ländern Europas die Möglichkeit zu geben über aktuelle oder kürzlich abgeschlossene Forschungsvorhaben zu sprechen und diese in einem internationalen Rahmen zu diskutieren. Die hier aufgeführten Fallbeispiele aus dem ehemaligen Jugoslawien, Skandinavien, Deutschland, England und Spanien geben einen ersten Überblick über aktuelle Forschungstendenzen und versuchen so Anreize für einen breiteren, vergleichenden Forschungsansatz und internationalen Gedankenaustausch zu Architektur und Planung der Nachkriegsjahre zu geben.
During the last decades, especially in professional circles, the interest in post-war modern architecture increased throughout Europe. At the same time the buildings, ensembles and spacial structures of the generation 45+ can still be regarded as an endangered heritage. This is partly due to the often difficult intercession of the values of these objects to a wider public (or the lack of attempts to do so), and also to the economic, environmental and infrastructural pressure to which they are exposed. These two aspects go hand in hand, especially since a lack of societal acceptance and appreciation increases the probability to give in the pressure yielded by other factors. This is evident not only in Germany but also in the international and European context. Especially in Eastern Europe, buildings from the post-war times paradoxically are both highly endangered and subject of an increasing number of new scientific research at the same time. These research projects mostly take place on the initiative of individuals and are often linked to specific objects. A multidisciplinary, transnational exchange hardly takes place, and if it does, mainly on an unplanned and unstructured level. Moreover, information on the objects themselves is often difficult to access and is scarce in many places. Research beyond the local or national boundaries is hardly possible without the support of local scientists, which can be difficult if there is no already existing communication network. This is regrettable, especially since most architects of that time integrated international influences in their work. In consequence the international orientation of this architecture is only understandable by re-contextualizating the artists and objects through international networking and information sharing. Following these thoughts, the here documented conference which took place at the TU Berlin the 22nd to 24th of July 2011 wanted to give young scientists from different European countries the opportunity to talk about current or recently completed research projects and to discuss them in a broader context. These case studies from the former Yugoslavian countries, Scandinavia, Germany, England and Spain allow a first overview of current research trends and can be a first step to a broader approach and international knowledge-transfer concerning architectutre and planning of the post-war years.
Published by Universitätsverlag der TU Berlin, ISBN 978-3-7983-2435-0 ISSN 1864-8037